Samstag, 3. September 2011
Von den Whitsundays bis nach Brisbane
Hallöchen und einen ganz besonderen Gruss an alle Kommentatoren,

erstmal ein großes Dankeschön für alle Wortmeldungen und alle Beiträge. Habe mich sehr gefreut. Ich hoffe, wir können das so interaktiv beibehalten.

Aber jetzt gehts endlich mal weiter.
Hat ne ganze Weile gedauert. Beim letzten Update habe ich mich ziemlich verausgabt und musste erstmal eine schöpferische Pause einlegen (klingt glaubwürdig oder?) und außerdem ist noch etwas passiert! Ja, "was denn", fragt ihr euch. Ich sags euch. FRÜHLING! Juhu! Es geht los. Es wird langsam wärmer, die Bäume werden grün und ... wie findet ihr eigentlich Vogelzwitschern? Mag eigentlich irgendein Mensch Vogelgezwitscher oder bin ich die einzige, der das gehörig auf den Geist geht? Also Vogelgezwitscher ab 10:00 Uhr morgens ist bestimmt ganz entzückend, aber nicht vorher! Noch schlimmer sind Papageien. Deren Stimmbänder müssen eine spezielle Eigenart besitzen, dass man das ach so liebliche Gezwitscher über gefühlte hunderte Kilometer ohne nachlassender Intensität hören kann. Aber sonst finde ich den Frühling toll. Habe schon die ersten Erdbeeren gekauft. Es kann also losgehen.

Aber gut, jetzt beamen wir uns alle nochmal ein paar Wochen zurück. Zum 06. August um genau zu sein. Wir sind gerade von Board der wunderschönen alten hölzernen Lady namens Pacific Sunrise gegangen. Habt ihrs wieder? Segeltour... Ja? Alles klar, dann gehts jetzt weiter.

Ach ja, also wir haben gerade das wunderschöne Boot verlassen und die Crew verabschiedet. Wir treffen unseren Tauchlehrer nochmal und laden die Crew ein, abends mit uns ein paar Bier zu trinken. Wohlgemerkt, wir haben den Kofferraum ja noch voll davon. Mit all unseren Reserven, die wir ja nicht mit an Board nehmen konnten. Ihr glaubt es nicht, aber unsere erste Sorge war, als wir zum Auto gekommen sind, wie schnell wir das Bier auf eine trinkbare Temperatur runterkühlen können. Probleme gibts! :-) Ach ja, das war unser Auto.



Wir sind also erst mal in unser Apartment gefahren und haben das Bier kühl gestellt und sind noch ein bisschen durch Airlie Beach gebummelt. Wir haben uns in ein Cafe gesetzt und einen Kaffee getrunken und wir kamen mit einer Frau am Nachbartisch ins Gespräch. Sie wollte unsere Meinung zu Facebook usw wissen. Hm, da waren wir 2 ja nun gerade die falschen Ansprechpartner. Wir fragten sie, warum sie das wissen will. Und sie meinte, dass sie die Geschäftsführerin eines Charterunternehmens ist, die hauptsächlich Party-Boote für das jüngere Publikum führen. Wir haben erzählt, dass wir auch grad von einer Whitsunday Segeltour kommen. Sie wollte wissen, auf welchem Boot wir waren. Wir sagen stolz "Pacific Sunrise" und sie sagt "ach ja, das ist das Renter Boot". Wir waren im ersten Moment schon etwas irritiert. Aber sie meinte das nicht abschätzend, sondern es ist wohl scheinbar das... nennen wir es mal... gediegenste Boot in Airlie Beach. Toll. Da hatten wir nen guten Griff gemacht. Wir sind später zur der Touri Info gegangen, um uns über Fraser Island, unser nächstes Ziel, zu erkundigen. Die Dame hat uns eine Unterkunft empfohlen und natürlich eine Tour nach Fraser Island für uns gebucht. Zu den Einzigartigkeiten von Fraser komme ich später. Jetzt kommt erstmal noch ein anderes Highlight. Also, sie will die Unterkunft für uns buchen und fragt, wann wir denn dorthin wollen. Wir sagen, dass wir die Übernachtung für den nächsten Tag haben möchten. Da kuckt sie hoch. Caro und ich kucken uns an. Die Dame fragt uns, ob wir wissen, dass das ne lange Fahrt ist. Wir sagen "ja, na klar". Wir wussten schon, dass es eine lange Fahrt wird. Aaaaber "lang" ist in Australien natürlich relativ. Wir sind verunsichert und fragen, wie lange die Fahrt nach Hervey Bay denn dauert. Sie wüsste es auch nicht genau und rief Freunde an, die die Strecke wohl schonmal gefahren sind. Gespannte Stille während die Frau am Telefon ist. Sie legt auf, kuckt uns an (war da ein bisschen Mitleid in ihrem Blick?) und sagt: 10 Stunden.
Eine lange Fahrt in Deutschland ist vielleicht die Strecke von DÜsseldorf nach Stuttgart... immerhin 4.5 Stunden. Also lang. Mit 10 Stunden hatten wir nicht gerechnet. Aber gut, dass wir das jetzt wussten. Es war also ganz einfach. Wir konnten planen. Wir mussten früher mit dem (hoffentlich immer kühler werdenden) Bier anfangen, früh ins Bett, früh raus und dann ab auf die Straße. Wir hatten alles gebucht, gezahlt und uns herzlich bedankt, dass sie uns vor einer bösen Überraschung bewahrt hat.

Hier mal die Strecke im Überblick. Sieht nicht sooo lang aus, ne?



Dann sind wir zurück ins Apartment während sich das kleine Strand-Örtchen langsam zur Party Meile entwickelte. Aber wir konnten ja keine Party machen. Wir hatten noch 3 Sixpacks, die in 1 Woche leer getrunken werden mussten und wir mussten am nächsten Tag früh raus. Also haben wir es uns auf unserem tollen Balkon gemütlich gemacht:



Wir sind am nächsten Morgen gegen 08:00 Uhr losgefahren. Wir haben schon während der ersten Stunde Fahrt ca. 17 mal den Radiosender gewechselt, weil komischerweise das Signal immer schwächer wurde. 10 Stunden können ziemlich lang sein. Insgesamt waren wir (mit Pausen) 12 Stunden unterwegs und während der ganzen Zeit sind wir immer auf der gleichen Straße - dem Bruce Highway - gefahren. Und rechts und links war fast nur ausgedörrtes oder teilweise verbranntes Gras und tote Kängeruhs zu sehen. Der Bruce Highway ist bis auf wenige Überholspuren immer 2 spurig, also eine Spur in die eine und eine Spur in die andere Richtung. Wir waren an einem Sonntag unterwegs - scheinbar ein äußerst beliebter Tag für Schwertransporte. Komischerweise kamen uns alle entgegen. Immer das gleiche Spiel. Erst ein kleineres Fahrzeug mit Warnschildern und dann die dicken Brummer mit Baumaschinen oder Fertighäusern. Unzählige Fertighäuser! Diese Holz-Fertighäuser! Gut, es wird sicherlich eine Geld-Frage sein, aber kaufe ich mir in einem Hochwasser-Gebiet wirklich ein Holz-Haus? Das ging mir nicht in den Kopf. Wir haben uns dann an den linken Fahrbahnrand gequetscht, um den Schwertransporten Platz zu machen.
Und natürlich gabs immer eine Geschwindigkeits-Begrenzung. Das schnellste waren 110km/h. Nur hatten wir fast immer einen LKW vor uns. Die sind natürlich auch etwas größer als in Deutschland. Da hat man schon eine Weile gebraucht, um einen 90km/h fahrenden LKW mit 100km/h zu überholen, während man ständig von den Werbeplakaten mit den Todesannoncen am Straßenrand eingeschüchtert war. "Tired? Take a break or die!" Immer recht ausdrucksstark.
Nagut, hier mal ein paar Eindrücke von unserem Roadtrip:







Endlich angekommen. Man sollte meinen, dass einem nach 12 Stunden Autofahrt nicht mehr viel zutiefst bewegen kann. Aber Caro und ich waren gleichermaßen von dieser architektonischen / stil-sicheren Sanitäreinrichtung beeindruckt, die unbedingt ein Foto wert war:
Sicherlich einzigartig auf der Welt: Die Drehdinger (meine Güte, jetzt komm ich vor lauter Entzückung nicht mehr drauf, wie die Dinger heißen) also die Drehdinger für heißes und kaltes Wasser



(das sieht hier auf dem Bild eigenartigerweise nicht mehr sooo eindrucksvoll aus, als wenn man live dabei gewesen wäre)

Am nächsten Morgen sollten wir abgeholt werden zu unserer Tour zur Fraser Island.
Wir waren tatsächlich morgens zu früh dran und als wir nach 15 min suchen immernoch kein Cafe gefunden hatten, haben wir noch einen kurzen Abstecher zum Strand gemacht:





Dann wurden wir endlich abgeholt und zur Fähre gebracht.
Fraser Island ist wie der Name sagt eine Insel und im übrigen die größte Sandinsel der Welt. Ja, der Welt. Ihr habt richtig gehört. Hatte ich auch nicht gewusst. Ich fand es schon mal interessant mit einem 4WD - also 4 Wheel Drive - also Allrad Antrieb über die Sanddünen zu heizen, aber das war auch an sich das einzige Vergnügen, das ich erwartet hatte. Pah, da wurde ich aber eines besseren belehrt.



Fraser Island ist ca. 120km lang und 15km breit.
Wir kommen an und lernen unsere Gruppe kennen. Alle sehen aus, als wären sie jünger als 20. Am Ende stellt sich aber heraus, dass fast alle Lehrer sind, die anstatt in den europäischen Sommerferien das neue Schuljahr vorzubereiten, lieber ihre 6 Wochen Sommerferien im schönen Australien verbringen.

Das wird unser Allrad-Bus in den nächsten 2 Tagen sein:



Wir steigen ein und unser Tour Guide, Kirstie, nennt die ersten Meter Rollercoaster - also Achterbahn. Und weist nochmal dringlich darauf hin, sich anzuschnallen. Bald wissen wir warum. Es ist wirklich die reinste Achterbahnfahrt. Irre. Spitzenmäßig gut. So sehen die "Straßen" also die Pisten aus:



Es macht echt Spass. und die kleineren Fahrzeuge müssen den großen Platz machen. Was manchmal gar nicht so einfach ist, bei dieser engen einspurigen Strecke.

Zuerst stoppen wir an einem kleinen See - der vor ein paar Jahren noch viel kleiner war, aber sich nach den letzten Fluten stark ausgebreitet hat.



Kirstie erklärt uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Seen, die auf Sand entstehen können, aber ich bin ganz ehrlich. Das krieg ich nicht mehr zusammen. Und manche geologische Begriffe habe ich auch nicht ganz verstanden. Tut mir leid, wer besonders interessiert ist, kann das sicherlich irgendwo im großen world wide web nachlesen.

Dann gehts weiter zu einer Stelle, wo sich plötzlich dichtester Regenwald auftat. Einfach so. Riesengroße, kerzengerade Kauri-Bäume, die für Schiffsmasten verwendet wurden. Natürlich bevor Fraser Island 1992 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Danach durfte nichts mehr auf der Insel verändert oder mitgenommen werden. Damit war sozusagen die Axt für die Holzwirtschaft. Kirstie sagt, dass irgendwann jeder mal einen Baum umarmt... Na, schaut selbst:





Merkwürdige symbiotische Gebilde:





Ha! Zack, nen Baum gedrückt!





Tja, und die Dingos, die habe ich noch gar nicht angesprochen. Fraser Island ist nicht nur die größte Sandinsel, sondern ist auch bekannt für seine Dingos. Ja, ihr fragt euch jetzt vielleicht, was ein Dingo ist. Also es ist ein Hund, eine Art Hund... vielleicht eine Art ganz ursprünglicher Hund mit ein bisschen Wolf mit drin. Ach, keine Ahnung. Ein Dingo eben. Hellbraunes Fell und eine relativ schlanke Erscheinung. Davon leben ca. 200 Tiere auf der Insel in freier Wildbahn. Füttern strengenstens verboten. Auch die Angler müssen ihre Abfälle nach bestimmten Vorschriften tief vergraben, damit die Dingos diese Reste nicht wieder ausgraben können.

Erstmal Theorie:



Dann in der Praxis:



Später sind wir zu einem tollen, wirklich tollen Aussichtspunkt gefahren:





Woran erkennt man einen Eukalyptus Baum? Wer weiß es?



Genau, weiße Rinde und woran noch?



Und an diesem eigenartigen Muster, dass von Maden stammt, die sich in der Baumrinde niederlassen.
Ob das die Koalas wissen?

Und dann sind wir raus aus dem Regenwald und sozusagen an der Ostküste angekommen. Und was sieht man? Soweit das Auge reicht: STRAND. Die komplette Ostküste wird "75 Mile Beach" genannt. Also 120km purer Strand. Wow.





DAS war wirklich ein beeindruckender Anblick. Und wo kann man schonmal am strand mit dem Auto entlang fahren. Traumhaft.



Wir kamen an dem bekannten Maheno Schiffswrack vorbei. Ich erspare euch die lange Geschichte: Ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff wurde von den Japanern gekauft und sollte zurück geschleppt werden, ist aber vor Fraser Island auf Grund gelaufen und am Strand angespült worden. Das sind die Reste:

Maheno Schiffswrack:



Kirstie rät uns dringend davon ab, ins Wasser zu gehen. Der Strand sieht so toll aus, aber es gibt neben tückischen Strömungen auch einige tückische Lebewesen genau an diesem Strand. Also baden strengstens verboten. Dafür sehen wir aber wieder einige Wale:



Tja, und was kann im Sand passieren? Genau, man kann stecken bleiben. Das blieb uns auch nicht erspart. Kirstie hat uns zwar auf dieses Nadelöhr vorbereitet, wo man sozusagen den Strand verlässt, um wieder Richtung Landesinnere zu fahren. Und sie hat uns aufgetragen, ganz wild mit dem Hintern auf dem Sitz hin und her zu rutschen. Ich weiß zwar nicht so recht warum, aber Caro und ich sind wie verrückt auf dem Sitz hin und hergerutscht und wir sind trotzdem stecken geblieben. Also unsere Schuld wars nicht... Da gabs kein anderes Entkommen mehr als auf einen anderen Bus zu warten, der uns aus dem Treibsand herauszieht. Das scheint eine berüchtigte Stelle zu sein, denn am Wegesrand hatten es sich ein paar Gaffer mit einem Bier im kühlen Schatten gemütlich gemacht, um sich am Leid der Treibsand-Opfern zu ergötzen.



Wir haben nochmal ordentlich Schwung genommen und haben mit Volldampf den Strand hinter uns gelassen. Nächstes Ziel war der Lake McKenzie. Ein See auf Sand - glasklares Wasser, wo man problemlos bis zum Grund hinunter schauen konnte.





Mit Caro´s Unterwasser-Kamera aus dem Wasser nach oben fotografiert:





Tja, jetzt fragt ihr euch zu recht: kann nach diesem spektakulären See noch etwas Besseres kommen? Die Antwort ist: Jaaaa. Natürlich! Wir sind ja nicht irgendwo! Wir sind in Queensland :-)

Zuerst tat sich wieder ein wunderschöner Strand auf:



Den haben wir dann links liegen gelassen, um über einen hölzernen Steg zu unserem nächsten Ziel zu gelangen. Ich war selbst ganz schön gespannt, ob der Name wirklich hält, was er verspricht. Und taaataaa, darf ich präsentieren: Die Champagne Pools









Ja, ich weiß, ich war auch enttäuscht. Die Champagne Pools sind keine Riesen-Badewanne voll mit Champagner, sondern eben diese Art natürlicher Pool, wo immer wieder die Fluten von oben reinschäumen....

Mal ist das Glas halb leer...



...dann wieder halb voll:



Anschließend gabs einen kleinen Spaziergang zum Indian Head, wo man eine traumhafte Aussicht hatte:







Tja und schon waren 2 Tage vorbei. Wir sind dann mit der letzten Fähre wieder zurück zum Festland und waren gegen 22 Uhr fix und fertig und immernoch beeindruckt zurück in unserer Unterkunft mit der tollen Armatur im Bad.

Und wer hätte es gedacht, am nächsten Morgen gings wieder früh raus, weil wir uns zu einer Whale watching Tour angemeldet hatten. Hervey Bay gilt als eins DER Walsichtungs-Orte. Und von August bis November gibt es sogar eine Garantie, dass man auf jeden Fall Wale zu sehen bekommt.
Wir hatten an sich nicht viel Glück, weil wir tatsächlich nur 2 Wale gesehen haben. Einer ganz weit draußen, wo man kaum etwas erkennen konnte und einer, der sich relativ nahe ans Boot heran getraut, um mal einen Blick zu werfen.



Hehe, könnte man locker für einen Hai halten, ne? Ist aber ein Delfin :-)



Hier wirds noch ein bisschen deutlicher. Die bottlenose Delfine, die scheinbar Spass hatten, sich mit unserem Motorboot ein Rennen zu liefern:



Der SKipper war aufrichtig enttäuscht, dass wir so wenige Wale gesehen haben und hat allen eine zweite Fahrt angeboten auf KOsten des Hauses. Blöd nur, dass alle auf der Durchreise sind und wir noch am gleichen Tag weiter zur Sunshine Coast fahren wollten. Das Angebot konnten wir also nicht annehmen.
Wir sind also weiter nach Noosa an der Sunshine Coast gefahren und leider kannte das Navi die Straße nicht, so dass wir uns ellenlang durch die Dunkelheit gequält haben, bis wir endlich unsere Unterkunft gefunden hatten.

Am nächsten Tag hat es... zum ersten Mal während unserer Reise.. geregnet. (Ihr könnt aufatmen. Es ist der vorletzte Tag unseres Urlaubs. Da kommt jetzt nicht mehr so viel).
Der vorletzte Tag sollte ein ganz ruhiger Tag werden. Anstatt an den Strand zu gehen, mussten wir nun (leider?) durch die Geschäfte ziehen. Nur als Schutz vorm Regen versteht sich.





Noosa ist ein schnuckliges kleines Städtchen ohne Bettenburgen, dafür aber mit einem mondäneren Charima als die anderen tollen Küstenstädte.
Wir haben uns durch den ganzen Tag gegessen und getrunken. Hier gefrühstückt, da ein Sandwich, da einen Kaffee, dann ein Eis und für unser tolles Durchhaltevermögen wurden wir abends mit einem aufreißenden Himmel belohnt:



Abends sind wir zum feierlichen Abschied zu einem BYO Restaurant gegangen. BYO = Bring Your Own = Bring deine eigenen alkoholischen Getränke mit. Wir hatten uns einen Italiener ausgesucht. Anstatt zu Pasta und Oliven einen schönen Rotwein zu genießen, haben wir unsere letzten Bier-Reserven mitgebracht. Soll zu 100% erfüllt. Projekt beendet.

Kurze Frage: Wer möchte NICHT in Australien Urlaub machen? :-) Hehe, hab ich mir gedacht.

So, ich bin erschöpft, ihr sicher auch.
Kommt gut in die Woche und bis bald



Sonntag, 21. August 2011
Von Cairns bis zu den Whitsundays
Hallöchen,

ich muss jetzt mal was loswerden. Ich gebe mir hier größte Mühe, euch zu unterhalten und von meinen Abenteuern am anderen Ende der Welt zu berichten und keiner sagt was dazu. Ihr könnt das ja nicht wissen, dass ich gerne etwas von euch hören würde. Deshalb sage ich das jetzt - nein, fordere euch dazu auf! Sprecht mit mir! Ich will Kommentare! War das deutlich genug? ;-) Hehe, ich bin gespannt...

Also, jetzt gehts weiter.

(ich habs mir grad auf meiner tollen Couch gemütlich gemacht, die Bose Kopfhörer auf den Ohren und zappele ordentlich rum. Aktueller Titel: When you were young von den Killers und gleich Hard to beat von Hard-FI. Yeah. Frage mich, was die Nachbarn von mir denken... Ist ja doch alles recht offenherzig hier mit den großen Fensterfronten. Hehe.)

Jetzt gehts aber wirklich los.
Zur zeitlichen Orientierung: Wir sind Freitagnachmittags aus Honolulu zurückgekommen, dann ab nach Hause und am nächsten Tag 06:00 Uhr morgens ging unser Flug nach Cairns. Da wir ja noch 4Std Zeitverschiebung in den Knochen hatten, fühlte es sich für uns wie 10:00 Uhr morgens an. Also null problemo. Wer braucht schon mehr als 4 Std Schlaf?
Also erstmal zur Routenplanung, damit ihr wisst, wo wir entlang gefahren sind. Gestartet sind wir in Cairns und wollten innerhalb von 2 Wochen nach Brisbane fahren.
Insgesamt haben wir in den 2 Wochen ca. 2.000km zurückgelegt. Luftlinie.org sagt, es wären nur 1.707km. Nagut, wir haben uns auch immer mal verfahren. Besonders im Dunklen, wenn man kaum Straßenkreuzungen oder Einfahrten erkennen konnte - weil es keine Straßenbeleuchtungen gibt und weil man die ganze Zeit damit beschäftigt war, auf den Straßenrand zu stieren, damit man notfalls einem abenteuerlustigem Kängeruh ausweichen kann.



Und diese Postkarte habe ich irgendwo gekauft. Ich finds immer wieder erstaunlich, wie groooß Australien tatsächlich ist.



Der Flug von Sydney nach Cairns dauert nur 3.5 Stunden. Also ein Katzensprung. Hätten wir auch mitm Fahrrad fahren können... nagut, in einem halben Jahr vielleicht.

Als wir angekommen sind, haben wir erstmal unseren Mietwagen abgeholt. Einen Holden. Komische Strategie von GM, dass Opel in einigen Ländern anders heißt. In UK ist es Vauxhall und in Australien eben Holden.
Wir hatten noch nichts gebucht - außer unseren Segeltörn in den Whitsundays, aber keine Unterkunft und auch sonst noch keine Touren. Also sind wir erstmal zur Touri-Info, um uns schlau zu machen. Wir wollten an sich direkt weiter nach Mission Beach und von da aus auf die Duke Island und zum Great Barrier Reef und später weiter südlich auf die Hinchinbrook Island. Die Dame in der Info hat uns erstmal aufgeklärt, dass die Inseln alle noch gesperrt sind, wegen den Schäden, die Zyklon Yasi im Februar 2011 angerichtet hat. Ich hatte das überhaupt nicht mehr in Erinnerung. Der Fährbetrieb ist seither eingestellt und die Nationalparks und Wanderstrecken werden erst nach und nach wieder aufgebaut.
Also haben wir umdisponiert und sind über Nacht in Cairns geblieben und haben für den nächsten Tag eine Schnorchel-Tour zum Great Barrier Reef gebucht. Die Whitsundays gehören zwar auch noch zum südlichen Ende des Great Barrier Reef, aber wenn wir schonmal da sind, wollten wir das nördliche Riff natürlich auch sehen.

Cairns ist wirklich ein süßes kleines Städtchen (und wie sich später herausstellte, sind die meisten der kleinen Strandstädte, wirklich süß).

Hier mal ein paar Eindrücke:







Nachmittags haben wir dann eine Strandbar entdeckt - die war irgendwie spektakulär. Super gemütlich, viele Kissen, viel grün drum herum... und nagut, die Begeisterung kann vielleicht auch an dem Musiker gelegen haben. Da stand ein junger Kerl mit Gitarre mittendrin und hat gesungen. So ganz ursprünglich ohne viel Schnick schnack und ne tolle Stimme hatte er auch. Das muss man sich erstmal getrauen. Dort haben wir dann den Abend ganz gemütlich ausklingen lassen und nebenbei den Sonnenuntergang beobachtet. Zwischen halb 6 und 6 wurde es dunkel... das ist jetzt so ne Information, die eigenltich keinen interessiert. Uns hat das in dem Moment - in musikalischen Sphären schwelgend in dieser Strandbar - auch nicht interessiert. Aber später wurde es dann doch interessant, wenn wir im Auto saßen... denn im Dunkeln war Auto fahren einfach anstrengend, denn es gab ja kein anderes Licht außer das eigene und des Gegenverkehrs.
Caro, warum gibts eigenltich kein Bild von dem Musiker? :-)







Am nächsten Morgen gings ganz früh los zu unserer Schnorchel-Tour zum Riff. Da haben wir diese tollen Bilder vom Sonnenaufgang gemacht:



Ebbe:



Direkt an der Strandpromenade ist ein relativ großer Pool angelegt - vielleicht wegen der Gezeiten und für die Kleinen. Das haben die super schön in die Landschaft eingebaut. Und für das richtige Meeres-Feeling haben die auch ein paar Fische mit eingeplant:



Dann sind wir aufs Boot. Als alle an Board waren, hat die Crew gefragt, wer Tabletten braucht, um nicht seekrank zu werden. Da waren 3 Jungs mit an Board, die so aussahen, als ob sie die letzte Nacht durchgefeiert haben. Die Augenringe hat man trotz der Sonnenbrillen gesehen. Die haben natürlich die seasick Tabletten selbstsicher abgelehnt... Dann fand dann unter Deck eine Einweisung statt - Sicherheitshinweise, was wir so zu sehen bekommen, wie die Tauch- und Schnorchelgänge ablaufen. Frühstück gabs auch noch. Also Kaffee und Kekse.. das hat ne ganze Weile gedauert und das hat den Jungs den Rest gegeben. Wir hatten schon abgelegt und das erste Stück der fast 1.5 Std Fahrt zum Reef geht natürlich über den offenen Ozean. Da war schon bisschen Bewegung drin. Später in der Nähe vom Riff sollte es dann wieder etwas ruhiger werden. Es hat schon ganz gut geschaukelt und bald sah es auf dem Heck aus wie in einem Lazarett. Die Crew-Mitglieder müssen ganz schön was aushalten können... Von mir aus hätte die Fahrt noch bisschen länger dauern können. Irgenwdie find ich Boot fahren an sich schon so toll. Aber es war schon gut, dass die armen Seekranken von ihrem Leider erlöst wurden und die anderen den Geruch nicht länger ertragen mussten :-)

Das war das zwischenzeitlich zum Lazarett umfunktionierte Schnorchel-/Tauchausrüstungslager:



Zwischendurch haben wir ein paar Wale gesehen, allerdings recht weit entfernt. Dann sind wir endlich angekommen

Endlich am Reef angekommen, haben wir uns in die Neoprenanzüge gequält und sind über diese komforable Treppe ins Wasser gerutscht:





Hier waren ziemlich viele Korallen - in allen Formen und Farben. Und an manchen Stellen war das Wasser relativ flach. Da musste man aufpassen, dass man mit den Flossen nicht an die Korallen stößt.





Na, wer kommt drauf? Wie heißt diese Korallen Art? Na? Eigenltich selbsterklärend: Brain corals... also Gehirn Korallen.



Puuh, ganz schön anstrengend. Die Strömung ist auf jeden Fall spürbar und es ist super anstrengend zu schwimmen. Und das Wasser ist auch trotz Neopren relativ kalt. Also erstmal Pause machen:



Genug ausgeruht. Nächster Schnorchel-Gang.



Nemo und sein Vater







Oh, das bin ich. Alles ok



Puuh, als wir auch den letzten Taucher noch eingesammlt haben und alle brav unterschrieben haben, dass sie wieder an Board sind, gings wieder zurück Richtung Cairns.
Auf dem Boot haben wir uns erstmal gestärkt:



Dann hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und haben in einem Park direkt am Strand noch ein bisschen die Abendsonne genossen:



Dort haben wir zum ersten Mal so einen öffentlichen Grill gesehen. Später haben wir festgestellt, dass es wirklich in jedem Park sowas gibt. Da kann jeder sein Fleisch und Grillsachen mitbringen und direkt im Park grillen und picknicken. Schöne sauber und total entspannt. Toll.



Dann sind wir am gleichen Abend noch weiter nach Mission Beach gefahren. Trotz gesperrter Inseln wollten wir trotzdem hin. Der Reiseführer hat einen tollen Strand versprochen. Da haben wir während der Fahrt zum ersten Mal gemerkt, wie schnell es dunkel wird und wie man dann herum irrt, vor allem wenn das blöde Navi auch nicht weiß, wo es hingeht. Aber irgendwann haben wir dann unsere Unterkunft gefunden. Wir wollten mal ein Backpacker Hostel ausprobieren. Muss man ja mal mitgemacht haben.
Die Anlage sah toll aus - was wir natürlich erst am nächsten Tag gesehen haben.



Das Zimmer war da schon spartanischer.



Mission Beach ist wirklich schön, aber sehr überschaubar. Wir haben kein Cafe gefunden und haben uns dann für ein Frühstück am Strand entschieden.



Frisch gestärkt zum Strand:



Das da hinten ist die immer noch verwüstete Duke Island:



Einfach ein ewig breiter Strand:



Dann sind wir weiter nach Townsville gefahren - von wo aus wir mit der Fähre zur Magnet Island gefahren sind.
Townsville ist an sich eine recht große Stadt, aber eher eine Industriestadt.

Die Magnetic Island ist - na klar für tolle Strände bekannt - und für Koalas, die man in freier Wildbahn sehen kann.





Das waren schon relativ rustikale Wanderwege.



Ich hätte nie gedacht, dass wir einen Koala sehen werden. Also wenn ich Koala wäre, hätte ich mir doch einen Baum ausgesucht, an dem nicht ständig irgendein Tourist vorbei läuft und meinen Schlaf stört, aber vielleicht war das ja so ein bisschen "sehen und gesehen werden".



Tolle Ausblicke:



Und interessante Pflanzen. Was auch immer das ist...



Dann sind wir mit der Fähre wieder rüber aufs Festland gefahren, haben das Auto wieder abgeholt und sind Richtung Airlie Beach aufgebrochen. Natürlich sind wir wieder angekommen, als es schon dunkel war.
Am nächsten Tag hatten wir noch bisschen Zeit, durch die Stadt zu bummeln bevor wir nachmittags aufs Schiff gehen konnten.
Auch hier gabs wieder so einen natürlich angelegten Pool (sogar mit Bademeister) und dahinter das Meer.



Und dann konnten wir endlich anboard. Yeaaaaah, ihr dachtet, ihr hättet bis jetzt schon viele Fotos gesehen? Pah, von wegen. Jetzt kommt das Highlight unseres Trips: 4 Tage / 3 Nächte Segeln in den Whitsundays.
Ach, es war so schön. Unser 33m langes Segelboot. Die Pacific Sunrise





Küche




Essbereich


Wir hatten Glück. Normalerweise passen 21 Passagiere aufs Boot, aber dieses Mal hatten nur 10 Leute inkl. uns beiden gebucht. Schön viel Platz.
Unsere Koje:



Und eine gewagte Badtür-Konstruktion:



Die Whitsunday Islands sind eine Inselgruppe, bestehend aus 74 Inseln.



Jaaa, genau so kann´s die nächsten Tage weitergehen:



Ach, bei dem Bild fällt mir noch was ein. Caro hatte den Tipp von einem Freund bekommen, der auch schon so einen Segeltörn in den Whitsundays gemacht. Er hat uns geraten, viele Getränke mitzunehmen. Also haben wir vorher extra 3 Sixpacks Bier gekauft. Sollte für 3 Abende ja reichen. Als wir dann am Vortag angerufen hatten, um Uhrzeit und Treffpunkt zu erfahren, hat uns die Dame freundlich darauf hingewiesen, dass die Pacific Sunrise ein lizensiertes Boot ist - also mit Alkohollizenz. Das heißt, wir durften nichts mit an Board nehmen, um natürlich die Sachen auf dem Boot zu kaufen. Nagut, dann ist es eben so. Wir haben ja anschließend noch 1 Woche Zeit für das Bier im Kofferraum :-)

Leinen los! Auf gehts...



Wir haben erst gegen 16 Uhr abgelegt... also war nur noch Zeit ein ruhiges Plätzchen für die Nacht in einer Bucht zu suchen. Wir haben also nicht in einem Hafen anelgegt, sondern in den Buchten waren so Ankerpunkte im Wasser, wo man die Boote festmachen konnte.
Wir sind gleich am ersten Abend mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt worden:



Nach einem tollen Frühstück hat die Crew die Segel gehisst. Los gings zum Whitehaven Beach und ich nehm´s gleich vorweg: Der schönste Strand der Welt. Mit Abstand. Atemberaubend.
Ihr wisst, was jetzt kommt oder? Jaha.. viele Bilder :-)





Und? hab ich zuviel versprochen? Ein Traum oder?





Jaaaa, wir sind daaaaa! Ganz feinkörniger weißer Sandstrand.







Jetzt mal ein bisschen Action.. nich nur so langweilig Sand-Bilder:







Dann gabs noch eine Stelle, wo irgendwie 2 Strömungen aufeinander getroffen sind:



Ach, ich könnte ewig so weiter machen. Da kann man sich gar nicht satt sehen. Aber muss ja auch mal gut sein.
Das war das letzte Foto, dass wir aufm Rückweg gemacht haben.
Take nothing but photos - leave nothing but footprints.



Dann sind wir wieder zurück gelaufen und wurden von unserem kleinen Motorboot wieder aufgesammelt und zurück zum Schiff gebracht.



Dann gabs erstmal Mittagessen.



Dann haben wir wieder die Segel gehisst und sind den restlichen Nachmittag gesegelt. Haben ein paar Delfine und Wale gesehen. Einfach toll.





Einfach nur schön:



Da war Zeit für ein paar Selbstproträts:





Passend zum Wein gabs noch eine Anti Pasti / Käseplatte:







Nach einem leckeren 3 Gänge Abendessen (Wahnsinn, wie der Koch das in der kleinen Küche alles gezaubert hat) gab es dann eine Einweisung für die Tauch-Anfänger. Ich dachte, ich höre mir das erstmal an. Verpflichtet mich ja noch zu nichts. Der Divemaster, Luke, hat uns die Handzeichen erklärt, die Ausrüstung und alles, was wir wissen müssen. Zufälligerweise ist noch keiner tauchen gewesen, also hatten wir alle den gleichen Kenntnisstand. 6 Freiwillige haben sich fürs Tauchen gemeldet. Ich auch. In zwei 3er Gruppen sollte es am nächsten Morgen losgehen. Da hatte ich ja noch ein paar Stunden Zeit mich seelisch und moralisch drauf vorzubereiten.

Nach der Einweisung haben wir dann bisschen Poker gespielt. Ich musste erstmal wieder rein kommen. Das letzte Mal war schon ewig her. Hatte keine Glückssträhne und hab relativ schnell verloren.
Dann hat uns der Captain noch ein Kartenspiel beigebracht namens "shit head". Ich übersetz das jetzt mal nicht. War echt cool... Nach ner Eingewöhnungszeit hat´s echt Spass gemacht.

So, am nächsten Morgen stand das Unvermeidliche bevor.

Begeisterung sieht anders aus:



Erstmal rein in den Neopren:



Dann die gefühlte 50kg Flasche aufgeschultert:



Danach gibts keine Bilder mehr.
Also es war mal eine Erfahrung wert, aber ich werd sicherlich nie ein passionierter Taucher sein. Ich bin stolz auf mich, dass ichs ausprobiert habe, obwohl ich echt Panik davor hatte. Die Vorstellung unter Wasser zu sein, fand ich immer beängstigend. Und seit dem Film "Open Water" fand ich die Vorstellung noch grausamer, wieder aufzutauchen und das Boot ist nicht mehr da.
Naja, also sind wir erstmal in das kleine Motorboot geklettert, was mit der Ausrüstung ja gar nicht so einfach ist. Und sind zum Strand gefahren. Das war zusätzlich beruhigend, dass wir nicht einfach rückwärts ins tiefe Wasser springen, sondern idiotensicher vom Strand aus ins Wasser laufen. Da konnten wir dann wirklich erstmal üben. Das Mundstück rein, Kopf unter Wasser und atmen. Das fühlt sich so falsch an. Unter Wasser zu atmen. Naja, dann musste jeder noch einmal Wasser aus der Maske pusten. Das ging irgendwie ganz gut. Tja und dann hieß es, ab nach unten. Als wir am abtauchen war, wollte ich nicht mehr. Ich wollte nicht runter. Also hat mich der Tauchlehrer angepackt, langsam die Luft aus meiner Weste gelassen und wir haben uns gegenseitig in die Augen gestiert, wozu er mich wirklich zur Ruhe gebracht hat. Ich weiß nich, wie lange wir so verharrt sind. Er hat mich nicht aus den Augen gelassen, ich hab auch weiter gestiert und geatmet. Schön gleichmäßig. Ich weiß es zwar nicht genau, aber das hat mich total an einen Geburtsvorbereitungskurs erinnert. Wir haben zusammen einfach nur geatmet. Dann hat er mich an die Hand genommen und dann gings nach unten.
Also nach unten hört sich jetzt viel zu übertrieben an. Wir waren vielleicht 2m unter Wasser oder vielleicht 2,50m. Das wars.
An der Stelle, wo wir im Wasser waren, waren gefühlte Millionen Fische um uns herum. Aber ich hab so gut wie keinen wahrgenommen. Ich hatte mich einfach nur aufs Atmen konzentriert. Es wurde nach und nach besser. Und dann hat der Tauchlehrer meine Hand losgelassen. Mist. Caro war panisch und konnte die Hand jetzt eher gebrauchen. Dann musste ich mich jetzt auch noch darauf konzentrieren, wo ich bin, wo die anderen sind, wo ich hin muss und keine Korallen zu rammen. Also wohl gefühlt habe ich mich nicht, aber es war auch nicht soo schlimm, wie ich es erwartet hätte. Irgendwann saß ich tatsächlich aufm Boden und bin nich mehr hochgekommen, bis er dann irgendwas an meiner Weste gemacht hat, damit ich wieder Auftrieb hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, aber letztendlich vielleicht 15-20min hat uns die Sonne wieder ins Gesicht gestrahlt.
Eine irre Erfahrung. Da gehört schon ganz viel Selbstbeherrschung dazu. Ich dachte, was passiert, wenn ich mich verschlucke und husten muss. Ist wahrscheinlich auch so eine Kopfsache, ob man sich unter Wasser entspannen kann oder nicht.
Aber ich bin froh, es mal ausprobiert zu haben. Der Tauchlehrer war absolut vertrauenswürdig und hat gut auf uns aufgepasst - mit viel Geduld. Caro hat sich später mit einem Bier bedankt, weil sie ihm beinahe die Hand gebrochen hat.
Wieder an Board angekommen, haben wir wieder unterschrieben, dass wir wieder da sind und haben trockene Sachen angezogen, weil es ganz schön kalt war. Ich hab das vor lauter Anspannung im Wasser kaum mitbekommen.

Dann ist die zweite Gruppe mit den anderen 3 ins Wasser gegangen, während Caro und ich ausführlich unsere Eindrücke diskutiert haben. Nachmittags stand es frei, noch einen zweiten Tauchgang zu machen oder kajaken zu gehen. Wir haben uns einstimming fürs kajaken entschieden.



Was kuckst du?





Mit dem Kajak sind wir ein bisschen in der Bucht hin und her gepaddelt und haben mal kurz am Strand angehalten.





Hehe, noch ein bisschen posen:





Als wir dann zum Boot zurück gerudert sind, waren die anderen immer noch tauchen. Blieb uns also noch ein bisschen Zeit, Blödsinn zu machen.
Caro springt zuerst



Ich will nich. Lass mich aber überzeugen, dass das total suuper ist. Alles klar. Dann los



Hehe, war wirklich super!

Dafür, dass wir vormittags so tapfer tauchen waren, haben wir uns abends ein Bier verdient - natürlich auf unserem Sonnenuntergangs-Beobachtungs-Posten:









Abschiedsbild mit den anderen Passagieren





Tschüss, du traumhaftes Boot.

Puuh, jetzt kann ich nicht mehr. Ihr sicher auch nicht.
Bald gibts den dritten und letzten Teil vom Urlaub. Also praktisch die letzte der 3 Wochen.
Geht ja eigenltich ganz genau auf.

Und vergesst nicht... sprecht mit mir. Kommentare! Legt euch einen Account an und dann kanns losgehen :-)



Montag, 18. Juli 2011
House warming party and whale watching
Hallo liebe Blog-Freunde,

jetzt bin ich sozusagen eine Woche überfällig. Ich weiß. Asche auf mein Haupt. Ich hab aber nen guten Grund... letzten Sonntag war ich irgendwie nicht fit. Gar nicht fit. Könnte an meiner Einweihungs-Party gelegen haben. Aber auch nur vielleicht.

Aber jetzt mal der Reihe nach. Erstmal muss ich einen großen Dank aussprechen.
Ich war mit diesem Blog Layout total unzufrieden und Seb, vielen vielen Dank, dass du das so gut hinbekommen hast. Da haben wir zwar das gleiche studiert, aber trotzdem völlig unterschiedliche Fähigkeiten entwickelt. Hehe.
Wie gefällt euch das neue Design? Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge, die ich an Seb weiterreichen kann? Hehe, nee, nur ein kleiner Scherz. Sieht sonst so aus, als ob ich damals nur Delegieren gelernt hätte.
Also, Seb, nochmal vielen Dank. Ist dir gut gelungen.

Die Einweihungsparty - hier house warming party genannt - war super. Waren ca. 20-25 Leute da. Plötzlich war die Wohnung auch gar nicht mehr so kalt. Ich hab die Leute nicht mit einer Motto-Party gequält, das kann ich später ja immer noch machen. Was wirklich witzig ist in Australien und vor allem unheimlich gut organisiert, sind die Getränke. Es wird nicht vom Gastgeber erwartet, dass alle Getränke bereit stehen (was bei den Alkohol-Preisen wohl dazu führen würde, dass niemand eine Party schmeißt), sondern die Leute bringen genau das mit, was sie an dem Abend trinken möchten. Mich hat sogar jemand gefragt, ob er sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank nehmen könnte, was nicht ihm gehört. Wow... Das führt allerdings auch dazu, dass man mitunter am nächsten Tag 10 angefangene Flaschen da stehen hat, weil eben jeder seine Flasche geöffnet hat, die er auch mitgebracht hat. Finde ich irgendwie ein gutes Prinzip. Könnte fast aus Deutschland stammen.
Ja, leider gibts von der Party keine Fotos. Ich war ständig an der Tür, um die Gäste reinzulassen, dann musste ich anstoßen, die Wohnung zeigen. Also purer Stress. Da hab ich die Fotos leider vergessen. Blöd.
Aber keine Sorge, es kommen heute noch ein paar Fotos.

Gestern waren wir beim Whale watching. Jetzt ist gerade Saison. Die Touren finden das ganze Jahr über statt, aber im Juni und Juli wird garantiert, dass man auch etwas zu sehen bekommt. Nachmittags halb 2 gings los ab Circular Quay. Die letzte Woche war richtig schönes Winter-Sonnen-Wetter, aber pünkltich zum Freitag hatte es angefangen zu regnen. Das waren schlechte Aussichten, aber das Wetter hat zum Glück gehalten. Trotz bedrohlicher Wolken hat es während unserer Whale Watching Tour nicht geregnet. Super. Und bei schönem Wetter kann ja jeder Whale Watching machen. Ich hab extra gewartet, bis endlich wieder polarähnliche Kälte eingezogen ist und das sieht so aus:



Dann gings endlich los... noch ein paar Klassiker Bilder:

Die Skyline:


Na klar, die Oper.


Nochmal das ganze Panorama.


Leuchtturm an der Watsons Bay, hier gehts dann raus aufs offene Meer, äh Ozean. Da hat das Boot plötzlich ganz schönen Seegang bekommen.




Das ist kein Wal.


Nagut, ich will euch nich länger auf die Folter spannen. Da kommt kein Wal Bild mehr. Jaa, ich weiß. Ist nicht so, dass es mir nicht auch leid tun würde. Wir haben einen Wal gesehen. Also seine Fontäne. Ca. 200m vom Boot entfernt. Eine Buckelwal-Fontäne. Blöd ist, dass die Wale bis zu 6 Minuten tauchen können. Also, Fontäne, kurz Rückenflossen, dann abtauchen, dann 6 min warten und aufs Wasser stieren, wo er denn jetzt wieder hochkommt. Ihr merkt schon, dass schon allein diese Tätigkeit anstrengend war. Da hab ich gar nich erst mit der Kamera rumgefummelt. Das wäre eh nichts geworden. Wir haben ihn dann noch 2-3 Mal gesehen und sind nochmal an eine andere Stelle gefahren, wo wir aber vergebens auf ein Wal-Lebenszeichen gewartet haben. Wir haben uns aber aufm Boot á la "Findet Nemo" auf walisch unterhalten. Vielleicht haben die dann gleich die Flucht ergriffen. Anderer Dialekt, wollten die nichts mit zu tun haben. Kann schon sein. So ein Wal hat ja auch Rechte.

Dann sind wir wieder zurück gefahren und ich fand auch die Bootsfahrt irgendwie toll. Die Wolken haben nochmal alles gegeben, um möglichst düster auszusehen. Toll. Und aufm Rückweg sind wir "an meinem Haus" vorbei gekommen und ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, diesen Anblick mit euch zu teilen:

Es ist das rote Haus:


Der Pfeil zeigt auf mein Küchenfenster :-)


Voll guuut, ne? Hehe, das musste einfach sein :-)

Ach, beim Thema Küche fällt mir noch was ein.
Letztens war ich ja etwas kritisch, was den australischen Taschentuch-Standard angeht. Ich habe jetzt etwas entdeckt, was den Tachentücher-Päckchen-Rückstand wieder ausgleicht.
Und zwar dieses Küchenhelferlein, wo man in den Stiehl Spüli reinfüllen kann und das Putzding vorne ist auch noch austauschbar mit Schwämmen in verschiedenen Härtegraden. Das ist doch gigantisch oder?
Eine spitzenmäßige Idee... Dass die das noch nicht exportiert haben. Also, wer in Deutschland noch eine gute Idee braucht...



Nagut, das wars schon wieder.
Ich habe nur noch eine Woche und dann gehts nach Hawaii! Juhuuuuuu. Ich freue mich soo. Und auch wenn ihr das gar nicht hören wollt, nach 4 Tagen Hawaii fliege ich zurück nach Sydney und mache dann 2 Wochen urlaub - endlich in Australien. Caro kommt auch mit. Wir fliegen nach Cairns und machen dann einen Roadtrip entlang der Ostküste runter nach Brisbane. Das sind ca. 1.700km. Dafür haben wir 2 Wochen Zeit und ich freu mich schon sooo.

Liebe Grüße, Doro



Sonntag, 26. Juni 2011
Hoch-Winter in Sydney
Hallöchen,

jetzt bin ich fast schon 3 Monate in Australien. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Dafür wird die Zeitspanne bis zum Sommer immer kürzer. Juhuuu. Obwohl man sich (bis auf gelegentlichen Dauerregen) über die winterlichen Temperaturen wirklich nicht beschweren kann. Diese Woche war traumhaft schönes Wetter - vergleichbar mit unseren goldenen Oktobertagen. Blauer Himmel, Sonne pur und ca. 18 Grad. Das ist mal ein Winter :-)
Kann mich noch gut dran erinnern, dass der letzte Winter im Erzgebirge so aussah:





Und es ist auch ziemlich witzig, dass viele Australier grad übers Skifahren sprechen. Da kann ich mir ein breites Grinsen nich verkneifen. Nagut, die meisten fliegen dann nach Neuseeland zum Skifahren. Da gibts ja auch ein paar 3000er, wo wirklich Schnee liegt und es auch kalt ist. In Australien muss es auch irgendwo einen Berg geben, wo im günstigsten Fall mal 10cm Schnee liegen - für 3 Tage oder so. Einfach lustig.

Wie komme ich jetzt eigenltich auf Schnee?

Na, egal.

Eigenltich wollte ich was anderes erzählen.
Diese Woche hab ich alle bürokratischen Gänge fürs Auto erledigt. Ich glaube, dieses ganze Versicherungs- und Ummeldungs-Prozedere nimmt sich in Dtl oder Australien nicht viel. So eine Art Tüv gibts auch. Der war sogar erstaunlich günstig, aber es musste auch nur eine Glühbirne ausgetauscht werden. Und nachdem ich diese ganze Registrierung auf meinen Namen und um ein weiteres Jahr verlängert hatte, konnte ich auch endlich meinen Parkausweis beantragen. Den habe ich am Freitag abgeholt. Juhu! Ich glaube, in den schlimmsten Düsseldorfer Zeiten, hab ich bis zu 15min entfernt von meiner Wohnung parken müssen. Hier sinds höchstens 7 min :-)

Und da am Wochenende so schönes Wetter war, musste ich raus. Samstag morgens gings dann in den Koala Park. Also so ne Art Zoo. Relativ klein, scheinbar ein Familienbetrieb und die kannten jedes Tier mit Namen. Toll.
Bis dahin hatte ich ja bisher nur das tote Kängeruh am Straßenrand gesehen. Das Bild wollte ich jetzt unbedingt mit etwas süßem flauschigen und vor allem lebendigen Bild ersetzen.
Der Park war auch nur 20min Fahrt (mit dem Auto bei guter Musik - hihi) von Sydney entfernt. Zum Glück hatte ich wenigstens dran gedacht, ein paar CD´s einzupacken.

Ihr bekommt jetzt ganz viele Bilder, weil man sich an den Tieren gar nicht satt sehen kann.

Erstmal gehts los mit den kleinen Wallabys. Zum einfachen Verständnis - eine Art Kängeruh (auch mit Beutel und langem Schwanz) aber viel kleiner und auch ein kleinerer Kopf.



Dann gings weiter zu den Kängeruhs. Da konnte man der Kasse Futter kaufen. Schon lustig, bei uns kauft man Futter für die Ziegen oder Schafe im Streichelzoo. Hier eben für die Kängeruhs. Ich fand Streichelzoo als Kind immer doof. Jetzt, wo ich größer war, als die kleinen Kängeruhs, hatte ich schon ein besseres Gefühl.
Das Heu schön auf die flache Hand legen und nach unten halten, damit die sich nicht aufstellen und einen umschubsen.

Die nächsten Fotos müsst ihr euch als eine Art Daumenkino vorstellen:



Na, fällt euch schon was auf?



Genau! Baby on board



Juhu, da isses. Kann mir schon vorstellen, dass es langweilig ist, immer im Dunkeln zu sitzen. Also mal einen Blick nach draußen werfen:



Nachdem wir unser Futter verfüttert hatten, gings weiter zu den Koalas. Die sind ja soo knuffig.

Die Pflegerin erzählte uns ein bisschen was über Koalas. Die schlafen bis zu 19 Stunden am Tag, aber kein Tiefschlaf, sondern nur so eine Art Dämmerzustand. Wenn man das weiß, könnte man sich glatt etwas über das Koala Verhalten empören. Oder vielleicht ist es auch eine schlechte Kinderstube. Die schlafen also nicht richtig, kriegen alles immernoch so ein bisschen mit. Und dann hängen sie teilweise übereinander am Baum, also einer klammert sich am Baumstamm fest, der andere Koala hängt am gleichen Stamm 20cm weiter oben. Und wenn der obere - wohl gemerkt Halbschlaf - mal ein Geschäft zu verrichten hat, lässt er´s einfach laufen. Anstatt im Halbschlaf kurz runterzuklettern. Auf dem Weg nach unten hätte er ja 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen können und noch ein paar Eukalyptus Blätter naschen können, um die verbrauchten Kalorien vom Abstieg wieder auszugleichen. Naja, der untere Koala wirds wohl kaum mitbekommen haben.
Jetzt wissen wir auch, dass man männliche Koalas an einem dunklen Streifen auf der Brust erkennt... was man halt ziemlich schwierig erkennt, wenn sie den ganzen Tag so dasitzen:









Und wie das im Zoo halt so ist, müssen die armen Tiere für ein paar Fotos mit den Touris her halten.



Der hier hat das ganze relativ unbeeindruckt, aber von einem guten Aussichtspunkt aus beobachtet:



Irgendwann haben wir uns von den Koalas losgerissen, noch einen Blick auf einen eingerollten Wombat gerworfen, paar Pagageien gesehen und dann war die Runde auch schon beendet.
Und man muss ganz klar sagen, wenn der Park größer gewesen wäre, dann wäre ich länger beschäftigt gewesen und wäre nicht mehr ins Einkaufszentrum gefahren und hätte nicht diese ganze Sachen gekauft:



Ich konnte also nichts dafür.
Aber Mädels, hier gibts Schuhe. Wahnsinn. Zuerst hatte ich die 2 hohen Hacken gekauft und natürlich clever vorausdenkend habe ich mich dann noch für 2 mal flip flops entschieden, um die Blasen von den Hacken abheilen zu lassen. Hihi.


Heute Abend fliege ich nach Melbourne für 2 Tage. Kundentermin. Am Dienstag fliege ich schon zurück nach Sydney. Hoffentlich sehe ich etwas von der Stadt.
Euch noch einen schönen Sonntag.



Montag, 20. Juni 2011
3...2...1... meins
Hallöchen,

schon wieder eine Woche vorbei. Wahnsinn.
Dann muss ich mich aber beeilen, alles aufzuarbeiten...

Am Freitag komme ich ins Büro und sozusagen als richtig gute Einstimmung aufs Wochenende wartet da ein Paket auf mich. Ich hatte eigentlich ein anderes Paket erwartet, aber das hier war viel größer. Das war meine Nespresso Maschine, die ich am Montag bei Amazon Deutschland bestellt habe. Unfassbar. Montags bestellt, Freitags in Australien angeliefert. Unglaublich. Nur George Clooney hat gefehlt. Dafür war das Paket aber auch zu klein. Also doch kein Rundum Service von Amazon.
Wenn George dabei gewesen wäre, hätte er den unhandlichen Karton nach Hause tragen können. Mist, musste ich also selbst ran. Nagut, ein bisschen Übung hat noch keinem geschadet.

Zu Hause angekommen, konnte ich das Paket aber gar nicht auspacken, weil ich direkt weiter musste. Ich will euch aber nich verwirren, deshalb erstmal hier das Bild von der am nächsten Samstagmorgen in Betrieb genommenen Nespresso Maschine. Der Kaffee schmeckt ja sooo gut.



Warum ich am Freitag gleich weiter musste, hatte noch einen anderen Grund. Ich hab am Freitag ein Auto gekauft!

Ok, also für die Männer: Hyundai Getz, 3 Türer, Baujahr 2005, 1.6l, ca. 70.000km gelaufen (Farbe nebensächlich, aber trotzdem zur Info: weiß)
Für die Mädels: Ein süßer kleiner weißer City-Flitzer

Sascha, hab ich dir nicht versprochen, dass ich dich als Ausgleich für den A3 Konfigurations-Wahn mit dem neuen australischen Auto in Ruhe lasse? Ziel zu 100% erfüllt, würde ich mal sagen.
Ich hab das AUto von privat von einem über eine Kollegin bekannten älteren Ehepaar gekauft. Oh jee, das ist ein komplizierter Satz. Also das Paar hat das Auto meiner Kollegin gekauft und wollten dafür ihren Hyundai loswerden. Ich wusste also über 3 Ecken, dass der bisherige Besitzer das Auto jedes Wochenende geputzt und gepflegt hat, das Service Heft war ok, keinen Unfall bisher. Bestens. Was will man mehr für einen City-Flitzer, um am Wochenende mal ein bisschen durch Sydney zu düsen.
Bei der Autoübergabe hatte ich noch so eine Sprach-Erkenntnis. Ich wollte ihn fragen, ob ich ein neues Nummernschild brauche oder ob ich das hier weiterführen kann. Wusste aber nicht, was Nummernschild heißt. Also hab ich auschweifend drum herum erklärt, um zu beschreiben, was ich meine. Und? Was heißt Nummernschild auf englisch? numberplate. Och man. Ist doch langweilig.

Jetzt gibts noch ein paar Dinge zu erledigen. Hauptsächlich Papierkram. Green Slip und Pink Slip - nennt sich das hier. Pink Slip ist vergleichbar zu unserem Tüv. Green Slip hab ich immernoch nich kapiert, ist aber notwendig. Und vor allem muss ich das Auto noch auf mich registrieren lassen und den e-Tag für die Straßenmaut bestellen. Das ist so ein kleines Ding, das man vorne an die Windschutzscheibe klebt. Und immer wenn man eine Maut-Straße passiert, wird der Betrag von meinem Konto abgebucht. Die Wissen, wie man zu Geld kommt. Und noch den Anwohner-Parkausweis. Eigentlich für mich das wichtigste, denn zu meiner Wohnung gehört kein Parkplatz.

Hier aber mal ein paar Bilder. Ich hätte ja gerne ein Foto von mir und dem Auto gemacht, aber für ein Selbstproträt ist mein Arm leider nich lang genug.





So ein Auto-Kauf muss natürlich begossen werden. Freitags ist auch noch der beliebteste Tag zum Ausgehen. Wir sind durch einige Kneipen gezogen, von mega laut über eine erst neueröffnete Bar namens "Since I left you" hin zu dieser Kneipe, wo wir dann hängen geblieben sind. In Sydney findet gerade das Film Festival statt und die Bar war wohl Teil davon: Das Publikum war herrlich gemischt von schräg kreativ hin bis zu ein paar Anzugträgern. Toll. Hier mal ein Blick auf die Bar. Komisch, warum das Bild nich so ganz gerade geworden ist... kann mir nich erklären warum. Hicks..



Am Samstagmorgen... ihr habt evtl. schon clever kombiniert, dass ich jetzt wieder den Kreis schließe zur noch nicht ausgepackten Nespresso-Maschine... Nach so einer Kneipen-Tour ist so ein Kaffee morgens ja noch wichtiger.. und er hat soo lecker geschmeckt. Bin ich froh, dass ich diesen Milchaufschäumer auch dazu bestellt habe. Toll, Milchschaum wie aus Zauberhand. Wow, so kann Wochenende ab jetzt immer sein.

Mittags stand schon der nächste Termin an. Friseur. Jetzt spreche ich mal zu den Mädels: Ihr wisst ja, wie schwierig es ist, einen guten Friseur zu finden, wo man sich wohl fühlt und auch ein weiteres Mal hingehen will. Aber es musste sein. Ich sah schon aus wie Justin Bieber, dass mir der Pony so ins Gesicht hing. Ich war schon etwas besorgt... irgendwie sind die Friseure hier meistens Chinesen oder Japaner und wenn sich 2 unterhalten in einer Sprache, die für beide nicht die Muttersprache ist... Naja, es ist alles gut gegangen. Ich hab vorher überlegt, was "nur die Spitzen schneiden" auf english heißt. Ach, es ist manchmal zu einfach: "cut the ends". Herrlich.

Friseur war erledigt, dann gings weiter zum Kostümverleih. Ich war abends auf einer 20er Jahre Party eingeladen. Und ich hatte auch ein Kleid bestellt, aber das wurde nicht rechtzeitig geliefert. Es würde mich nicht überraschen, wenn´s am Montag ankommt. Nagut, also brauchte ich ein Kleid und bin zum Kostümverleih. Das hat echt Spass gemacht...
Ich habe mich für ein .... ach, schaut´s euch einfach selbst an:



Die Party fand bei einer Kollegin zu Hause statt und ich konnte sogar hinlaufen. Ihr könnt euch nich vorstellen, wie mich die Leute angeschaut haben. Aber ich hab das souverän gemeistert :-)
Die Party war super lustig. und lange. Ich war erst seeeehr spät zu Hause. Eigentlich wollte ich am nächsten Morgen um 08:00 Uhr zu einer Wanderung aufbrechen. 29km. Puuh, klingt schon anstrengend. Naja, ihr könnts euch denken, dass ich nich rechtzeitig ausm Bett gekommen bin. Ich hätte wohl auch nur max. 2 Stunden Schlaf bekommen, um rechtzeitig dort zu sein. Naja, also doch ein bisschen länger geschlafen und heute war endlich mal wieder tolles Wetter. Die letzte Woche war mehr als verregnet. Also habe ich meinen Nespresso auf dem Balkon genossen.

Ach ja, gibt noch ein neues Wohnungs-Accessoires: Mein neuer Fransen-Teppich.



Dann muss ich jetzt nur bald noch die Couch drum herum kaufen.

Weil das Wetter heute so toll war, musste ich auf jeden nochmal vor die Tür.
Ich habe mit einer Freundin Chinatown erkundet. Bin total begeistert. Hauptsächlich ist Chinatown eigentlich nur eine Straße, aber es gibt noch ein riesiges Einkaufszentrum mit dem Paddy´s Market. Dort gibts alles von Klamotten, über Handtaschen, Kinderspielzeug und Aboriginie-Didscherido-Spieler (also den konnte man nicht kaufen...) und auch nen Gemüse-Markt. Aber solche Märkte sind ja irgendwie alle ähnlich. Kein großer Unterschied zum Hamburger Fischmarkt... alle brüllen ihre Schnäppchen-Preise in die Menge.

Das ist der Eingang zu dieser einen Straßen mit allen Restaurants usw.



Nagut, ich hoffe, euch gehts gut. Bis bald.



Dienstag, 14. Juni 2011
Nicht kleckern, sondern klotzen...
Hallöchen Ihr Lieben,

an die Highlights der letzten Wochen... Singapur, Brisbane, Peking... kann ich diese Woche nicht anknüpfen, aber etwas Erwähnenswertes gibt es doch.

Alles was ein echter Australier braucht, ist ein Grill. Sagt man hier zumindest. Nagut, dann eben ein Grill oder Barbecue.

Irgendwie gibts hier einfach keine kleinen... also hab ich den hier gekauft - zusammen mit ner 9kg Gasflasche, die wahrscheinlich die nächsten 2 Jahre reichen wird - wenn ich jeden Tag grille und noch 10 Leute einlade.



Die Idee war natürlich, den Grill gleich ausprobieren. Steak gleich gekauft... und dann hat´s nur geregnet. Das ganze lange Wochenende hat´s geregnet.

Am Samstag wollte ich mit einer Freundin in die Blue Mountains zum Wandern. Wir - in professioneller Ausstattung und warm angezogen - in den Zug, um die 2 stündige Zugfahrt anzutreten. In Sydney wars noch schön. In Katoomba wars nicht mehr schön: Wind, Nieselregen und sau kalt.

Also haben wir eine Runde durch die doch überraschend große Retorten-Stadt Katoomba gedreht und den nächsten Zug zurück genommen. 5 Stunden Zugfahren, um am Zielort vor lauter Nebel und Regen noch nicht mal die Berge sehen zu können... Juhu, wer fährt nicht gerne sinnlos in der Gegend rum? :-)

Das wars auch schon. Nächste Woche wird hoffentlich ähnlich unspektakulär und dann gehts auch irgendwann bald nach Melbourne.

Bis bald...



Montag, 6. Juni 2011
Vivid Sydney
Eigentlich gab es noch mehr zu berichten, aber die Peking Geschichte war schon lange genug, dass ich uns mal ein Päuschen gegönnt habe, aber jetzt gehts weiter.

Es geht voran! Ich habe einen Esstisch gekauft! Juhuuu. Langsam aber sicher zieht Normalität ein. Den Tisch habe ich wieder second hand gekauft und irgendwie macht das echt Spass. Wenn nur nicht immer der blöde Transport wäre. Den Tisch habe ich von einer Familie gekauft, die in ein größeres Haus gezogen sind, wo der Tisch einfach zu klein ist. Der Junge war ganz traurig, als ich den Tisch mitgenommen habe. Tat mir ja fast leid. Aber auch nur fast :-)
Ich hatte einen Fahrer inklusive Truck gemietet, der eigenltich Umzüge macht, aber natürlich auch jede andere Art von Transport. Der hat mir den Tisch dann hochgeschleppt. Das scheint wohl massives Holz zu sein. Ich hab nur 2 Tischbeine getragen und war schon fast überfordert. Sieht aber gut aus. Die Mühe hat sich gelohnt.



Habt ihr das schon gehört oder im Fernsehen gesehen? In Sydney findet doch gerade so eine Licht-Show statt - heißt Vivid Sydney. Ich glaube, von einem Franzosen entworfen. Die ganze City ist beleuchtet, es gibt eine Feuer-Show passend zu Katy Perry´s "Fireworks" und vor allem die Oper ist toll in Szene gesetzt.
Nagut, ich weiß. Weniger Text, mehr Bilder.

Bitte schön:

Sydney Skyline bei Nacht:



Schnappschüsse von der Harbour Bridge aus:











Puh, einmal über die Brücke laufen dauert doch länger als gedacht. Erstmal ein Radler zum Durst stillen im Löwenbräu in den Rocks. Eigentlich nicht meine Lieblings-Kneipe, aber manchmal gibts nichts besseres als ein Radler aus nem großen Glas:



und dann wieder per pedes über die Harbour Bridge zurück nach Hause:







Ach, das muss ich euch noch erzählen. Hat nichts mehr mit der Licht-Show zu tun. Neues Thema.
Beim Einkaufen habe ich mich schon immer gewundert, warum ich die Taschentücher nicht gefunden habe. Also nicht diese Boxen, sondern die für uns ganz stink normalen Taschentücher-Päckchen. Tja, die Lösung ist ganz einfach. Die gibts hier einfach nicht.
Kleenex ist scheinbar grad auf die Idee gekommen, Taschentücher in Päckchen-Form auf den australischen Markt zu bringen und dazu gibts dieses tolle Werbe-Plakat:



Bei manchen Dingen sind die Australier ganz weit vorn - bargeldloses Bezahlen, Public Transport System, aber Taschenpäckchen als neue Erfindung anzukündigen... :-)

Für Männer gibts auch die Taschentücher-Boxen in extra groß... das gibts bei uns wiederum nicht, ne? Also 1:1


Bis bald und liebe Grüße



Montag, 30. Mai 2011
Brisbane und Gold Coast
Hallo Ihr Lieben,

wie gehts euch? Ist schon richtig Sommer in Deutschland?
Ich hatte diese Woche auch nochmal ein bisschen Sommer.

Momentan komme ich ja gut herum. Am Mittwoch bin ich nach Brisbane geflogen. Wenn man so aus unserem europäischen Blickwinkel auf die Weltkarte schaut, sieht Australien schon recht groß aus. Aber irgendiwe nicht sooo groß. Ich bin jedes mal wieder erstaunt. Ich versuche mal, die Entfernungen zu visualisieren. Wenn ihr euch die Australien-Karte anschaut, liegen Sydney und Brisbane ja relativ nahe beieinander. Ich hatte letztens noch gedacht, dass man sogar mitm Auto fahren kann. Die Städte sind mal eben 950km voneinander entfernt. Das ist ja beihnahe die komplette Nord-Süd-Ausdehnung von Deutschland. Und das dann im Vergleich zu ganz Australien... Wahnsinn. Flug hat nur anderthalb Stunden gedauert. Ein Katzensprung sozusagen.


Von Brisbane habe ich nicht allzu viel gesehen. Tagsüber hatte ich Termine oder habe zusammen mit meiner Kollegin aus meinem zu einem Büro umfunktionierten Hotelzimmer gearbeitet. Hier wirds ja schon gegen 17 Uhr dunkel... da war nicht mehr viel mit Entdeckungs-Tour. Aber am letzten Tag habe ich noch ein paar Bilder vom Brisbane River machen können. Ihr erinnert euch vielleicht. Brisbane stand vor ein paar Monaten völlig unter Wasser. Diese Jahrhundert-Flut, die einen Fläche von Deutschland und Frankreich zusammen überschwemmt hatte. Ich war total überrascht, so gut wie keine Spuren zu sehen. Nagut, den Stadtkern haben sie sicherlich recht schnell wieder hergerichtet. In den Vororten sieht es bestimmt anders aus, denn man hört noch oft in den Nachrichten, dass Familien auf die Renovierung ihrer Häuser warten. Kaum vorstellbar. Die ganze Stadt stand unter Wasser.
Abends habe ich nochmal eine Runde gedreht (aber wenns dunkel ist, werden die Fotos nichts) und die leckerste Pizza meines Lebens gegessen. Das tat mal richtig gut nach dem vielen asiatischen Essen. Diesen kulinarischen Höchstgenuss habe ich dann mit einem Maracuja-Bier herunter gespült. Wahnsinn, was denen hier alles einfällt. Das Bier kam nicht aus einer der gängigen Brauereien, sondern aus einem Weinanbaugebiet.



Am Freitag Nachmittag habe ich dann den Mietwagen abgeholt - ein etwas größerer Hyundai mit Automatik-Schaltung. Toll. Ich komm in die Autovermietung - bestens vorbereitet mit meinem noch kurz vor Abreise in Düsseldorf erworbenen internationalen Führerschein. Da habe ich trotz all der Hektik noch dran gedacht. Nur interessiert das keinen. Was ich bei genauerem Hinschauen auch verstehen kann. Das Dokument ist fast komplett in deutsch verfasst. Deckblatt "Internationaler Kraftfahrzeugverkehr". Oh man, Da hat jemand mitgedacht. Ich geb ihr also meinen europäischen Scheck-Karten Führerschein und alles ist gut. Den Behördengang hätte ich mir wohl sparen können.
Ich mach mich kurz mit dem Navi vertraut und schon gehts los Richtung Gold Coast - ca. 100km südlich. Kaum bin ich auf dem Motorway - Stau. Feierabendverkehr. Oh man, insgesamt brauche ich für die Strecke dann mehr als 2 Stunden.

Im Hotel angekommen, mach ich nicht mehr viel. Fernseher an. Das klingt so alltäglich, aber für mich wars toll, ich hab ja schon lange nicht mehr ferngesehen. Hab ja noch keinen Fernseher... Super. Film kucken und Schlaf nachholen. Am Samstag hatte ich noch überlegt, weiter südlich nach Byron Bay zu fahren. Da hätte ich aber etwas früher aufstehen müssen. Halb 11 - das lohnt sich nicht mehr. Aber es liegen ja mehrere Strände praktisch vor meiner Haustür ... Ich setze mich ins Auto und fahre nach Broadbeach - dank Reiseführer konnte ich mich ganz gut orientieren. Das war ein typischer Strand-Ort. Toller Strand und genau an diesem Wochenende fand ein Blues Festival statt. Überall waren Bühnen aufgebaut, Fußgängerzonen eingereichtet. Es gab so einen Markt, wo Kunst und allerlei anderer Kram verkauft wurde. Super Sonnenschein und super viele Sonnensprossen und ein frischer Wind. Wahnsinn. Ich habe etwas weiter weg vom Trubel geparkt und bin den ganzen Weg zur Stadt und zum Festival am Strand entlang gelaufen. Pures Urlaubs-Feeling.

Strand sieht ja irgendwie immer gleich aus, aber immer schön:



Blick auf das Städtchen Broadbeach



Bluesfestival



Und dann gibt es noch eine Stadt mit dem verführerischen Namen "Surfers Paradise". Klingt wie die reinste Offenbarung... Hab mir das mal näher angeschaut. Ich weiß ja nicht, was an 30 stöckigen Bettenburgen paradiesisch sein soll.



Und weils so schön war, gleich nochmal:



Und mal ein Selbstproträt, damit ihr nicht vergesst, wie ich aussehe:





Am Sonntag habe ich dann noch einen anderen Strandort, der wohl mehr von den Anwohnern als den Touristen genutzt wird. Traumhaft. Ellenlanger weißer Strand. Sand, der unter den Füßen quietscht. Komisch hier in Down Under.
Southport:



Hier wars schön warm. 28 Grad, ne Stunde später waren es sogar 30 Grad, aber ich dachte, ich gebe nicht an und hab die 30 Grad nicht fotografiert :-)









Dann bin ich anschließend nach Brisbane zurück gefahren. Hatte mit mehr Verkehr gerechnet, bin aber recht zügig durchgekommen und habe Zeit nochmal einen Blick auf den Brisbane River zu werfen, der vor einigen Monaten fast die ganze Stadt unter Wasser gesetzt hat:



Jetzt bin ich wieder gut in Sydney gelandet. Hier schüttet es in Strömen. Morgen früh gehts weiter nach Peking. Puuh... und danach freue ich mich auf eine Verschnaufpause.



Montag, 23. Mai 2011
Faszinierendes Singapur
Hallöchen,

ich bin gestern aus Singapur zurück gekommen und war total erledigt. Irgendwie strengt Reisen doch an. Nachdem ich wieder zu Hause war, hab ich erstmal 12 Stunden geschlafen. Toll. Jetzt ist alles wieder gut.
Ich glaube, die Reise war so anstrengend, weil ich aus dem Staunen einfach nicht mehr raus kam.
War schon mal jemand in Singapur? Ich wusste noch nichtmal, wo das liegt. Jetzt weiß ichs. Singapur ist eine Insel zwischen Malaysia und Indonesien und ist flächenmäßig etwas kleiner als Hamburg, hat aber dafür mehr als 3 mal so viele Einwohner - nämlich etwas mehr als 5 Millionen. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen.
Als ich dort gelandet bin, war das so, als wäre ich in einer anderen Welt angekommen. Ich habe eigentlich erst dann wieder aufgehört zu staunen, als ich wieder auf dem Rückflug nach Sydney war.

Die Stadt ist einfach atemberaubend. Wahnsinnig hohe Hochhäuser, faszinierende Architektur und Kunst und dabei fast sterile Sauberkeit. Kein Schnipsel irgendwo, kein heruntergefallenes Blatt. Nichts. Einfach alles sauber. Deshalb haben die auch Kaugummis verboten. Der Verkauf von Kaugummis war bis 2004 völlig verboten und auch jetzt kann man nur mit einigen bürokratischen Hürden welche kaufen. Das hat sicherlich was mit sauberen Bürgersteigen zu tun :-)
Ich bin aus dem Flughafengebäude rausgegangen und hatte mich auf das schwüle Wetter schon eingestellt. Ich hab einen Schritt gemacht und es war noch ganz ok. Dann hab ich mich in die Taxi-Schlange gestellt und es war immernoch ok. Dann kam mein Taxi, ich lauf drauf zu und dann gegen die Wand. Da hatte wohl die Flughafen-Klimaanlage auch die ersten 5m außerhalb des Gebäudes mitgekühlt. Erst dann hat mich die schwül-warme Wolke getroffen. Das ganze Jahr über konstant 28 Grad bei unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten. Für meinen Geschmack können die sich höchstens im Bereich 98% - 99% bewegen. Aber angeblich gibt es spürbare Unterschiede, war ja bedeuten muss, dass es auch "weniger schwüle" Tage geben muss. Die habe ich angeblich erlebt. Denn es gibt auch eine Regenzeit, wo es dann richtig kuschlig wird. Aber ich war von dem Klima schon mehr als bedient. Ich bin dann vom Flughafen mit dem Taxi zu meinem Hotel gefahren. Das hatte ich einfach unter den Hotels mit Firmenraten ausgewählt und entpuppte sich als absolutes Juwel.

Als ich aus dem Taxi gestiegen bin, hat mir gleich jemand den Koffer abgenommen, der direkt ins Zimmer gebracht wird. Leider haben sich die Damen an der Rezeption seehr viel Zeit für jeden Gast genommen und ich hatte meinen Zimmerschlüssel nach nur 45 Minuten in der Hand. Ich muss zu Tower 1. Ich wusste gar nicht, dass es mehrere Tower gibt. Nagut, also Tower 1. Tower 1 hat 2 Liftsysteme: einer bis Etage 22, der andere bis 57. Jetzt registriere ich erstmal die Dimensionen von dem Hotel. Ich finde den Weg und schließe mein Zimmer auf. Nein, nicht Zimmer. Suite. Obwohl eine Suite sicherlich nochmal ganz anders aussieht. Für mich wars eine Suite. Wahnsinn. Marmor. Alles edel, sauber und nochmehr Marmor. Toll. Ich spiel an den elektrischen Vorhängen herum, da klopft es auch schon und der Concierge bringt meinen Koffer und fragt, ob er mir die technische Raumaustattung erklären darf. Ich kuck auf die Uhr. Fast Mitternacht. Nein, hab keine anderen Termine, also warum nicht. Hab eh grad nichts anderesn vor :-) Er erklärt das Gardinen-System, den überdimensionalen Fernseher, den Safe und das Bad überlässt er mir dann aber zur eigenen Entdeckungsreise. Das Bad ist fast halb so groß wie das ganze Hotelzimmer mit so einer freistehenden Kleopatra-Badewanne und nochmal abgetrennter Dusche und WC und ich weiß ja nicht, welcher Notfall auf dem stillen Örtchen entstehen kann, aber dort gibts ein Telefon. Ich frage später meinen Kunden... hm, jetzt, wo ich das hier so schreibe, weiß ich nicht, was ich von jmd. halten würde, der mir so eine Frage stellt. Hm.. Nagut, ich hab ihn also gefragt, warum ich ein Telefon aufm Klo habe. Er sagt, das ist hier Standard. Es gibt immer ein Telefon im Bad, dass man nicht rennen muss, wenns klingelt. Es gibt einfach 2 Telefone mit ner Ringschaltung. Aaaah. Schlau, die Singapurer.
Ich bereite mich noch ein bisschen auf den Termin am nächsten Tag vor und bekomme insgesamt nicht viel Schlaf.

Am nächsten Morgen nehme ich ein Taxi zum Kunden und stelle erst aus der Ferne fest, wo ich eigentlich residiere. Man kann es nicht anders nennen. Jetzt kapiere ich auch, was es mit Tower 1, 2 oder 3 auf sich hat.
Hm, wollt ihr auch mal kucken?

Nagut....

Marina Bay Sands Hotel mit Blick auf den Hotel-Pool und die Skybar im 57.Stock
Marina Bay Sands Hotel

Hotellobby
Lobby

Hotelzimmer
Hotel Marina Bay Sands

Badezimmer
Badezimmer

Und? Wow oder? Sogar der Kleiderschrank war beleuchtet! Meine Güte! Kann man so clever sein? Absolut fantastisch.

Nagut, am nächsten Tag habe ich dann morgens meinen Kunden getroffen.

Das Meeting hat hier stattgefunden im 50. Stockwerk... (3. Gebäude von links)
Kunde

Und das war der atemberaubende Ausblick nochmal aufs Hotel:




Und direkt nebenan wird schon der nächste Wolkenkratzer hochgezogen.
Hier sieht man die vielen Container-Schiffe, die entweder schon auf dem Wasser gelöscht werden oder auf eine freie Anlegestelle im Hafen warten:


Und das hier ist mein neues absolutes Lieblings-Gebäude. OK, der Petersdom ist ja auch nicht übel. Aber das hier? Wieviel Kreativität gehört bitte schön dazu, sich so etwas einmaliges zeitlos Elegantes einfallen zu lassen.
Die "Blume" oder eben Flower beherbergt das Art Science Museum. Besser hätte man es wohl nicht treffen können.


Nach einem relativ langen Tag gehe ich zurück ins Hotel. Dieses Mal zu Fuß. Jetzt weiß ich ja, wie kurz die Entfernungen sind und das Hotel kann man nun wirklich nicht verpassen. 5 Minuten Fußweg sind ähnlich effektiv wie 15 Minuten in einer 90 Grad Sauna. Abends gehe ich noch mit dem Kunden essen. Indisch. Schön scharf in der Hitze. Ein Traum.
Abends scheint es aber tatsächlich weniger schwül zu sein und wir laufen zum Hotel zurück. Die Stadt ist aber nicht dafür ausgelegt, zu Fuß zu gehen. Hier findet nun mal alles indoor statt. Sport, Kino, Shopping, Essen. Alles. Es gibt riesige Untergrund-Welten in den Hochhäusern. In fast jedem Hochhaus (ich war ja nicht in jedem drin) ist im Untergeschoss ein Bereich mit Restaurants (viele Restaurants), Shops, Theater, Casino, Musical-Halle. Absolut unvorstellbar. Die Stadt ist also nicht dafür konzipiert mal eben so die Straße zu überqueren, denn normalerweise hält man sich ja IM Gebäude auf, wo es viele Möglichkeiten via Brücken oder im Untergeschoss auf die andere Straßenseite zu kommen. Wir haben das Hotel weiter fest im Blick und finden dann mit einigen unterirdischen Umwegen zurück.
Ich laufe nochmal Richtung Museum, um mir die Blume nochmal aus der Nähe anzuschauen. Als vor dem Hotel eine Lasershow beginnt. Mir sind die großen Metall-Säulen auf dem Hotel-Vorplatz schon aufgefallen, konnte die aber nicht einordnen. Es waren Lautsprecher, die plötzlich von Geisterhand loslegen. Richtig loslegen. War für ein Sound. Genau sowas hätte ich gern in meinem Wohnzimmer. Es beginnt eine zur Musik passende Licht- und Lasershow die auf dem Wasser abgespielt wird. Erinnert inhaltlich an die Olympischen Spiele mit vielen Kinderaufnahmen. Da hätte nur noch heal the world von Jacko gefehlt... :-)
Hier mal ein paar Eindrücke:








Pures Las Vegas. Also nicht, dass ich schonmal dort gewesen wäre :-) Aber dort kann es nicht anders sein. Eine riesige Hotelanlage mit lückenlosem und kitschigem Entertainment-Programm.

Hier noch ein Blick auf die Skyline bei Nacht:


Die Hotel-Bar in Form eines Surfbretts von unten aufgenommen


Den nächsten Tag beginne ich mit einem königlichen Frühstück. Es gibt einfach alles, was man sich vorstellen kann. Süßkram und Muffins, Omelette, englisches Frühstück, Lachs, Cornflakes und wohl "asiatisches" Frühstück. Wenn man das so nennen kann. Alles warm - also Suppen, Teigtaschen, Reis usw. Die Asiaten haben fast alle Rührei bestellt und ich hab mich an den Teigtaschen versucht. Sehr lecker. Nur irgendwie passt so eine mit Garnelen gefüllte Teigtasche nicht so gut zu Kaffee :-) Und viele leckere Früchte. Gelbe Melonen. Ha! Und Bananen. Nachdem die in Australien soo teuer sind, hab ich eine mit ins Zimmer geschmuggelt.
Gut gestärkt kann ich in die nächsten Termine gehen. Mir werden noch die möglichen Punkte für die Abendgestaltung erklärt. Shopping mit diversen Shopping-Centren, Nacht Safari oder Nacht-Stadtsafari.

Da der hier nicht ins Handgepäck passt,


entscheide ich mich für die Nacht-Stadtführung mit kleiner Bootstour und Stadtführung zu Fuß und Bus. Die Stadtführerin ist eine kleine zierliche Person mit Feldwebel-Stimme und Marnieren. Wir gehorchen alle.
Die 3 stündige Tour ist ganz nett. Wir kommen an Clarke Quay vorbei, dem Outdoor Restaurant-Viertel, das wohl ein bisschen einer italienschen Piazza nachempfunden sein soll und einem nächtlichen Asia-Markt mit sicherlich diversen hochwertigen aber doch günstigen Handtaschen.

Bevor ich ins Hotel zurückgehe, da ich ja am nächsten Tag recht früh aufstehen muss, um den Flug zurück nach Sydney zu nehmen, schaue ich nochmal im Casino vorbei. Der Eintritt für Ausländer ist kostenlos, Singapurer müssen 100 Dollar Eintritt zahlen. Ich fand das erst ganz schön gemein, aber man schützt die eigene Bevölkerung davor, ausgenommen zu werden. Hm, wem gegenüber ist das jetzt gemein? Das Casino hat mir aber nicht gefallen, totaler Massentourismus und hunderte rauchende Asiaten an einargmigen Banditen oder Spieltischen. Hab ne Runde gedreht und keinen Anreiz verspürt, mit zu spielen.

Und hier abschließend noch ein Blick aus der Sky-Bar im 57. Stock bei Tag:




und bei Nacht:



Blick auf die andere Seite und die wartenden beleuchteten Container-Schiffe vor der Küste:


Also Singapur ist wirklich faszinierend, aber auch erschreckend zugleich. Alles ist so künstlich. Es war absolut aufregend, das mal zu sehen, aber hier möchte ich auf keinen Fall wohnen. Dann lieber Outdoor-Leben in Sydney mit diversen Krabbel-Tierchen.

Am nächsten Morgen gings dann wieder zum Flughafen. Koffer eingecheckt und da ich noch genügend Zeit hatte, bin ich mit dem Skytrain ins neu eröffnete Terminal 3 gefahren und hab mir da die unendlichen Geschäfte angeschaut. Irgendwann wurde es dann Zeit.. das war mein dritter Flug im A380 und es ist einfach immer wieder nett. Ein bisschen mehr Komfort. Auf dem Hinflug haben meine 2 Sitzbarn in meiner Reihe schon beim Start gschlafen. Ich versuche tolerant zu sein, aber ich kann solche Leute einfach nicht leiden. Die direkt im Flugzeug einschlafen, nur für Futter und Wasser aufwachen und dann angerempelt werden müssen, um das Flugzeug wieder zu verlassen. Ich mag die kein bisschen. Für mich hieß 8 Stunden Flugzeit - 4 Filme. Auch auf dem Rückflug. Bin jetzt wieder up to date. Toll....

Nach ausgiebigem Ausschlafen habe ich erstmal 2 Stunden lang auf meinem tollen Balkon Kaffee getrunken, das Gesicht in die Sonne gestreckt und den Reiseführer zu Brisbane befragt. Da fliege ich am Mittwoch hin. Kundentermine. Das glaubt mir bald keiner mehr, ne? :-) Wenn ich aber schonmal dort bin, kann ich ja auch übers Wochenende bleiben... hehe... also fliege ich erst am Sonntag zurück.

Nächste Woche gibts wieder mehr von mir.

Liebe Grüße, Doreen



Montag, 16. Mai 2011
Ich hab mein erstes Kängeruh gesehen
Ich habe heute mein erstes Kängeruh gesehen. Also in Australien. Ich meine nicht im Zoo. Und? Es war tot. Ich bin immer noch schockiert. Lag einfach so am Straßenrand. Manno man. Da darf man auf australischen Straßen schon nur höchstens 100km/h fahren und es hat wohl nicht geschafft, auszuweichen. Also nicht mir. Ich hatte nichts damit zu tun. Aber die sind doch flink und müssen doch auch was hören. Schlimm. Und Schnabeltiere sind giftig. Diese knuddligen kleinen enten-ähnlichen Tierchen. Giftig. Und es gibt noch eine Besonderheit: Die legen Eier und sobald die Kleinen schlüpfen, werden sie gesäugt. Ja, hab ich auch nicht gewusst. Aber nachgelesen. Keine Angst, das wars auch schon an Lehrstunden.

Jetzt fangen wir erstmal richtig an.
Hallo, Ihr Lieben, ich finde, es wird mal wieder Zeit für einen ausführlicheren Bericht. Also mehr Text als Bilder. Jaja, das Leben ist kein Ponyhof... :-)

Wir starten mit einem der beliebtesten Themen: Wetter.
Es ist kalt. Sau kalt. Wir hatten diese Woche einstellige Temperaturen. Ja, richtig gelesen. Einstellig. Ich hab mich gründlich beschwert, aber man hat mir versichert, dass es für australische Verhältnisse im Mai normalerweise nicht so kalt wird. Auf den Wetterbericht ist hier also genau so viel Verlass wir im Rest der Welt. Das mit den kühlen Temperaturen ist ja an sich nicht so schlimm und ich bin ja durchaus kälteres gewöhnt, aber ohne Heizung in der Wohnung ist das nicht so lustig. Da bin ich kein Einzel-Phänomen. Normalerweise gibt es nirgends festinstallierte Heizungen in den Wohnungen- außer die Glücklichen mit einer eingebauten Klimaanlage (die neben kühlen im Sommer, im Winter eben auch heizen kann). Bei der Höhe meiner Miete sollte man meinen, dass ich eigentlich über einen Remote-Internet-Zugang die gewünschte Raumtemperatur auf die Nachkommastelle genau einstellen können müsste. Naja, die deutschen Ansprüche wieder.
Heizung ist also noch ein Thema. Man heizt hier eigentlich mit Gas und ich habe auch einen Gas-Anschluss. Eine Gas-Heizung ist natürlich - wie kann es auch anders sein - exorbitant teuer. Da sieht man die Kosten aber wenigstens sofort. Mit so einer günstigeren (viiiiel günstigeren) Elektro-Heizung kriegt man den Schock erst 3 Monate später mit der Nebenkostenabrechnung. Ich werd wohl einfach ne Münze werfen ;-)

Aber ich will an sich gar nicht übers Wetter meckern. Die letzten Tage waren wunderschöne Herbst-Sonnen-Tage und mit dicker Jacke konnte ich auch wieder auf dem Balkon frühstücken. Denn am Freitag ist endlich meine Bücher-Sendung angekommen. Verrückt aber wahr. Es ist immernoch günstiger Bücher bei Amazon USA zu bestellen und mit Transportkosten nach Sydney liefern zu lassen, als Bücher hier vor Ort zu kaufen. Und dann konnte ich schön in der Sonne sitzend, mal einen Blick in den Australien Reiseführer werfen, um mich mal über mein neues Land zu informieren. Die Queen hatte zwar schon Geburtstag, aber gefeiert wird der Geburtstag wegen besserem Wetter erst im Juni und das ist ein Feiertag in Australien - immer der 2. Montag im Juni. Da habe ich mir jetzt schon ein nicht so weit entferntes Ziel ausgesucht: Byron Bay mit dem tollen Leuchtturm, rumhängen, Wellness und National Parks.

Ach, da fällt mir noch was zur Heizungs-Strategie ein. Immer am ersten Freitag im Monat organisiert der firmen-interne Culture Club irgendein Event. Das letzte mal im April waren es die 3 Minute Angels, die einem den Rücken massiert haben, jetzt im Mai waren wir Bowling spielen. Bei einem Fachgespräch unter Kollegen an der Bar hat mich derjenige aufgeklärt, dass man hier keinen Havana Rum trinkt. Wie schnell doch eine Welt zusammenbrechen kann. Es gibt eine lokale Sorte namens Bunderberg und das wäre DER Geheimtipp. Nagut, ich probiere und schmeckt echt gut. Das Fachgespräch ging noch weiter... Bacardi. Ich wollte gerade meine Entrüstung kundtun, da sagte er, dass es hier eine Sort gibt, die Bacarde 151 heißt. Der hat irgendwie 70% oder so. Vielleicht auch bischen mehr oder bisschen weniger. Ich hab mich gefragt, was man denn bitte damit anstellen soll. Ich weiß auch nicht, warum mit das jetzt gerade wieder einfällt. Aber ein 70%iger Rum könnte durchaus auch eine Lösung des Heizungsproblems sein... Hm, hab ich wohl laut gedacht.

Diese Woche hatte ich ein bisschen die Nase voll von diesen Möbelhaus Touren auf der Suche nach Couch und Tisch und TV usw. und habe mich aufs Networking konzentriert. Ich bin mit einer über 3 Ecken kennengelernten Deutschen zu einem Networking Abend gegangen, wo sich internationale young professionals treffen. Gut, dass ich das erst erfahren habe, als wir schon dort waren. Sowas kann ja auch immer recht anstrengend sein. War aber ein lustiger Abend. Viele Amerikaner, Kanadier und Briten und Südafrikaner. Und ich habe gelernt, dass Kanada auch zum Commonwealth gehört und die Kanadier somit relativ einfach die doppelte Staatsbürgerschaft bekommen können. Naja, das hab ich sicherlich schonmal gewusst, dass Kanada zum Commonwealth gehört.. nur nicht richtig abgespeichert. Da fiel mir wieder Peterchens erster Kommentar ein, der er mir an meinem ersten Arbeitstag in Düsseldorf mit auf dem Weg gegeben hat. "Doreen, speicher das mal ab. Am besten dahin, wo du es wieder findest". Da steckt doch viel Wahrheit drin. Das hatte ich damals aber anders gesehen :-)

Am Donnerstag war ich dann spontan noch bei einem anderen Themen-Abend "Newcomer in Sydney" oder so ähnlich. Wir 15 Leute saßen in einem Stuhlkreis - so sieht wohl auch ein Treffen der Anonymen Alkoholiker aus... und jeder hat sich selbst und seine Lebensgeschichte in kurzen Sätzen vorgestellt. Das war eine echt bunte Mischung: Saudi-Arabien, Armenien, UK, Indien, China usw. Viele Studenten mit einem Work&Travel Visa, die auf der Suche nach einem Job waren... Die anderthalb Stunden waren dann endlich irgendwann vorbei und die Runde wurde geöffnet und es kamen noch mehr Leute dazu. Aber ich hab ein paar nette Leute kennengelernt. Zahlt sich also aus. Da wurde ich auch noch über ein paar interessante Straßenverkehrs-Regeln aufgeklärt: Es gibt hier zum einen Taxi und Bus-Spuren, aber auch Spuren, die mit T2 oder T3 gekennzeichnet sind und dann manchmal auch noch Zeiten dazu. Also T2 7-9am. Das heißt, dass zwischen 7 und 9 Uhr morgens auf dieser Spur nur Autos mit mindestens 2 Insassen fahren dürfen. T3 sind dann 3 Insassen... sonst gibts ne kräftige Strafe. Wow, gut zu wissen. Ich wäre eh nich auf einer Spur gefahren, wo was drauf steht, was ich nicht verstehe, aber so ist es doch schöner.

Ja, ich lebe mich langsam ein. Englisch sprechen klappt auch immer besser. Hier gibts doch so ein paar lokale Feinheiten. Zum einen in der Aussprache und auch in der Wortwahl. Serviette heißt nicht napkin, sondern serviet. Und ich habe einen sehr essentiellen Satz gelernt: "Shall be right, mate!" Was heißt das? Es heißt nichts. Kein Commitment. Eher sowas wie, ich kümmer mich drum, ich weiß nur noch nicht wann. Gut zu verwenden in einem Kundengespräch. Fast so gut wie "Guter Punkt, nehme ich mal mit" :-) Viele Vokabeln fehlen mir natürlich immernoch. Vor allem war ich echt aufgeschmissen, als wir diese Kick Off Veranstaltung hatten und als Teamarbeit ein Floß bauen sollten. Ich hatte keine Ahnung, von was der Typ spricht. Ich meine, wann braucht man schon in seiner Muttersprache Wörter wie Boje, Seil, Knoten, festzurren etc. und das dann auf englisch? Ein Glück hat er´s dann kurz vorgemacht und dann hab ich´s auch verstanden. Ah, Floß bauen und mit 3 Leuten 50 Meter rausschwimmen. Alles klar. Am Ende war ich einer von den 3en und bin doch baden gegangen :-)

Nächste Woche fliege ich nach Singapur und treffe einen Kunden. Ich dachte, Singapur ist nicht soo weit weg. Aber Australien ist wirklich Down Under. 8 Stunden Flug nach Singapur. Nagut, ich muss ja auch zugeben, dass ich nach dem letzten 26-stündigen Flug von Deutschland nach Sydney nach 8 Stunden Flug erst so richtig warm werde. Das sollte also kein Problem sein :-) Ich fliege am Mittwoch hin, Donnerstag und Freitag Kundentermine und Samstag gehts zurück. Ich hoffe, dass ich bis dahin das Ladegerät von meiner Kamera wieder gefunden habe. Dann kann ich auch Bilder liefern ;-)

So, das wars erstmal von mir.

Eine schöne neue Woche wünsche ich euch.