Ein tolles Wochenende in Jervis Bay
Halli Hallo ihr Lieben,

heute mal ein Kurzbericht und paar Fotos aus den letzten Wochen.
Ja, ich weiss, nicht wirklich chronologisch.

Vor 2 Wochen waren wir (5 Mädels) in Jervis Bay. Das ist circa 2.5 Std südlich von Sydney und ich hab schon so viel gutes davon gehört. Sowas wie "Wenn es bis nach Sydney zum Pendeln nicht so weit wäre, würde ich in Jervis Bay wohnen". Und es war auch wirklich toll.
Wir sind freitags nach der Arbeit losgefahren und haben uns im Feierabend-Verkehr und strömenden Regen Richtung Süden durchgeboxt. Das war - und das konnte ich zum damaligen Zeitpunkt ja noch nicht wissen - das vorerst letzte Starkregen-Wochenende.

Aus dem Auto heraus haben wir noch in einem Restaurant einen Tisch reserviert. Bis 8.30 war die Küche geöffnet, 8.15 Uhr sind wir angekommen. Just in time. Lecker gegessen und dann haben wir unser Ferienhaus gesucht und gefunden.

Riesengross wars mit 3 Schlafzimmern. 2 Zimmer mit Doppelbetten und 1 Zimmer mit 2 Stockbetten. Wir haben gelost und ich hab ein "Jugendherbergs-Feeling-Stockbett" gezogen. Aber war voll ok.

Das war unser Haus:





Ausblick vom Balkon... laut Beschreibung "expansive water views"... und stimmt:



Am Samstag waren wir dann erstmal schön frühstücken mit der ganzen Bande. Trotz dass wir uns alle noch nicht sooo gut kannten, gab es keine langwierigen Gruppenentscheidungen. Herrlich. Alles andere wäre anstrengend gewesen. Dann kamen wieder ein paar Wolken... und dann haben wir uns für eine Bootstour durch den marinen Jervis Bay National Park entschieden.
Die Bucht wird im Norden und SÜden von je einem Leuchtturm begrenzt. Von einem zum anderen legt man 100km zurück. So eine Angabe finde ich immer wieder hilfreich, um sich die Größenverhältnisse hier besser vorstellen zu können.

Also rein ins Boot, die Mädels haben vorher sea sick Tabletten eingeworfen und ich habe mit gewohnten Charme gefragt, was denn da drin sein soll, damit die Dinger tatsächlich wirken. Das kam nicht so gut an :-)



Ganz schön kalt aufm Boot. Um Abhilfe zu schaffen, gab es diese - nach nassem Hund riechenden - Jacken. Da wusste man nicht, was besser ist. Stinken oder frieren. Von dem Geruch ist mir ganz anders geworden. Wenn die Anti-seekrank-Pillen sich also auf den Geruchssinn auswirken würden, dann hätten sie in diesem Moment sicher geholfen.



Und na klar... die zur Bucht gehörende circa 50-60 köpfige Delfin Familie hat uns auch einen Besuch abgestattet





Von Board aus haben wir viele tolle Strände gesehen. Einen Hochzeits-Strand, klein und bisschen versteckt. Einen anderen hat der Skipper besonders angepriesen. Den Hyams Beach mit sooo feinem weißen Sand, dass der unter den Füßen quietscht. Da wollen wir nach der Bootsfahrt hin.
Nach 3 Stunden und gut durchgefroren zurück ans Land



Erstmal Kaffee zum Aufwärmen und dann kommt doch noch die Sonne raus. Also ab zum Quietsch-Strand.

Es quietscht wirklich.



Noch ein bisschen Posen für die Kamera, wenn wer schon mal da sind, ne? :-)

Noch etwas zaghaft...



Na bitte! Geht doch!



Abends gabs Mexikanisches take away... damit keiner anschliessend nach dem Abendessen noch fahren muss. Also haben wir es uns in unserem Ferienhaus mit mexikanischer Küche und diversen Sekt-Fläschchen gemütlich gemacht. War ein lustiger Abend. Wir haben die kulturellen Unterschiede bisschen genauer unter die Lupe genommen. Frances hat uns ein bisschen Einblick in die chinesische Kultur gegeben, wir 3 deutschen haben unsere unterschiedliche Schulbildung besprochen... genau mein Thema.. aber am allermeisten ist mir der amerikanische Teil unserer angeheiterten Unterhaltung in Erinnerung geblieben. Wir haben natürlich kein Blatt vor den Mund genommen. Da wurden alle Vorurteile und Klischees auch aus der allerletzten Schublade geholt. Janet, die auch mit dabei war, ist Amerikanerin. Daher ist das kein Lästern, sie hat das alles bestätigt.
Es kam also zur Sprache, dass man die Amerikaner immer loben muss, ganz oft loben muss, bevor sie etwas machen. Der direkte deutsche Kommunikations-Ansatz ist also nicht immer der zielführende.
Man kann sich aber mit einem einfachen Prinzip helfen. Das Shit-Sandwich. Das Shit-Sandwich ist ein einfaches rhetorisches Mittel, politisch korrekt zu vermitteln, dass der andere endlich mal zu Potte kommen soll. Hier ein Beispiel:
"Hi John,
du hast dir das letzte Mal total viel Mühe gegeben, die Tabelle farbig zu umranden. Tausend Dank für deinen motivierten Einsatz.
Vielleicht kannst du dir die Formeln in der Tabelle nochmal genauer anschauen. Da hat sich eventuell ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen.
Aber ich weiss, wenn es einer schaffen kann, dann bist du es!
Danke, xxx"

Das versuche ich jetzt immermal zu üben - auch wenns mir wirklich schwer fällt - aber könnte mich jedes Mal wieder kringeln.

Also... zurück zum eigentlichen Thema. Abends also spät ins Bett, morgen spät raus, am liebsten hätte alle eine Sonnebrille getragen, um die tiefen Ringe zu verstecken. Nach einem kräftigen Frühstück gings allen besser und wir sind nochmal zum Strand.
Gegen Nachmittag hat's dann wieder angefangen zu regnen und wir sind zurück Richtung Sydney gefahren. Zeitgleich mit allen anderen Jervis Bay-Wochenend-Urlaubern :-)

Schön wars, wir wollen auf jeden Fall nochmal hin. Ist auch eine schöne Entfernung für ein Wochenende.


Jetzt nochmal ein kleiner chronologischer Sprung zu diesem Wochenende.

Am Samstagabend war ich in der Oper bei La Soiree - eine Kombination aus Akrobatik, Comedy, Erotik, Gesang und Kunststückchen. Solltet ihr das also irgendwo mal lesen und ihr überlegt, ob ihr hingehen sollt oder nicht... weil ihr nicht genau wisst, was es ist.... NICHT überlegen. Hingehen, hinkucken, Tränen lachen, mitfühlen, geniessen.
Das frisch erbeutete Oufit...





Schöne Woche und bis bald, Doreen