Samstag, 11. August 2012
Nach Singapur / vor Bali
Hallo Ihr Lieben,

jetzt war ich solange abstinent vom Schreiben, dass ich erstmal wieder in Schwung kommen muss. Wir fangen daher mal langsam an.
Erstmal ein paar Aufwärm-Übungen, bevor wir zum Sprint übergehen.

In Australien herrscht der totale Olympia-Hype. Einer der 3 öffentlichen Sender strahlt nichts anderes aus. Die meisten Rennen hab ich natürlich in der Wiederholung sehen. Gestern die 200m der Männer. Man man man. Wahnsinn. Und auch in Australien sehr beliebt: Equestrian. Zu Recht fragt sich jetzt jeder, was das sein soll. Dressurreiten. Wird in epischer Breite ausgestrahlt. Beim Hochsprung wird nur der australische Athlet, Steve Hooker, gezeigt oder wenn es beim Rudern grad richtig spannend wird, wird zum Dressurreiten zurück geschalten. Maaaannnn!!! Aber... wenn ich mich recht erinnere... sind wir Deutschen nicht viel anders bzw. sogar noch verrückter auf Gäule als die Australier. Hat schonmal jemand Pferd gegessen? Hm, weiß auch nicht, wie ich jetzt auf den Gedanken komme :-) Also ich nicht, deshalb frag ich ja. Hehe. Okee, ich drifte ab.

Aber es ist interessant, die Olympischen Spiele mal aus der Sicht einer anderen Nation zu sehen. Ich habe den Eindruck, dass die Berichterstattung irgendwie positiver ist. Eben nicht im Sinne von "Silber ist verlorenes Gold" sondern das Land freut sich auch ausgelassen über Bronze. Und irgendwie ist die Berichterstattung auch familiärer. Gut, das geht wahrscheinlich auch nur, weil Australien im Vergleich zu den anderen Nationen, wie die USA, China, Deutschland oder England bei weitem weniger Athleten ins Rennen schickt. Mindestens die Eltern werden immer interviewt. Vorher und nachher und dürfen lautstark ins Mikro brüllen, wie stolz sie auf den Zögling sind. Ich weiß gar nicht mehr genau, wer das war. Ich glaube ein Leichtathlet. Noch ganz jung. Erst 17 oder 18 Jahre alt. Da sind die in seine ehemalige Schule gegangen und alle Schüler haben sich in der Aula versammelt und ihn lautstark angefeuert und viel Glück gewünscht. So eine Art Motivationsvideo. Einfach schön.

Gut, wie ihr wisst, nach Text folgen Bilder. Dann legen wir mal los.
Ich glaube, es gibt immernoch ein paar Leute, die nur die Bilder ankucken. Frank? Wenn er darauf nich reagiert, hab ich recht :-)

Vielleicht könnt ihr euch noch an das Vivid Festival in Sydney erinnern. Vivid Sydney fand dieses Jahr vom 25.Mai bis 11.Juni 2012 statt. Das war auch in Deutschland in den Nachrichten, wo die Skyline und einzelne Gebäude so toll beleuchtet sind. Da hatte ich letztes Jahr ein paar ganz tolle Bilder von der Oper gepostet. Koennt ihr euch erinnern? Die Oper war dieses Jahr leider eher enttäuschend. Gar nicht farbenfroh. Alles war in eierschalen-gelb-weiß-ocker gehalten und alle 15min war eine Person zu sehen, die scheinbar gerade aufgewacht ist und sich vor dem Aufstehen noch ein bisschen auf dem Operndach von rechts nach links wälzt. Watt? Da fällt mir nur noch dieser begnadete Postkarten-Spruch wieder ein:



Aber dafür war das sogenannte Customs House umso schöner. Das Customs House ist das ehemalige Zoll-Gebäude, das 1844-1845 (keine Sorge, hab ich nachgelesen) erbaut wurde und seiner Zeit den Export und Import im Sydney Hafen geregelt hat.

Das Customs House







Die Skyline - mal in pink, mal in grün, blau usw



Das ist das neue Mueseum of Contemporary Art. Gerade erst fertig gestellt. Da war ich vorgestern mal drin. Seeeehr moderne Kunst, wo ich fast wieder zum ersten Bild in diesem Bericht überleiten könnte :-)





Nein, da steht kein Pferd aufm Flur, sondern ein Iglo mitten im Weg



Hier hat es angefangen zu regnen. Da hab ich im Eilschritt noch einen schnappschuss gewagt, der leider verwackelt ist, aber ich wollte euch noch den Riesen Kronleuchter zeigen, der neben der Harbour Bridge hing



Und ein paar Wochenenden später hab ich mit den Mädels ein Wine tasting Wochenende im Hunter Valley gemacht.
Samstag morgens hin (ca. 2 Std Fahrt von Sydney aus), bei bestem Wetter angekommen und dann wurden wir auch schon abgeholt zu unserer Weinprobe. Wir hatten Glück und es gab keine weiteren Anmeldungen, also hatten wir eine Privat-Tour. Leider hab ich die Fotos noch nicht. Die reiche ich nach... oder auch nicht :-) Die Bilder muss ich erstmal überprüfen, ob die vorzeigbar sind. Nach unzähligen Weinproben wurde es immer lustiger im Bus auf den Fahrten zum nächsten Weingut. Meine Güte, wie viele Flaschen wir gekauft haben fürs "Abendessen", aber da konnten wir dann keinen Wein mehr sehen :-) Eine Flasche hat locker für uns 5 gereicht. Da wäre allen ein Bier sicherlich lieber gewesen. Hehe

Aber zumindest ein Gruppenfoto kann ich euch zeigen:



So, ich glaube, jetzt habe ich wieder Betriebstemperatur, um mich an die große Aufgabe zu wagen. 3 traumhafte Wochen Urlaub wollen dokumentiert werden.
1 Woche Bali, dann zum Ayers Rock, der ja eigentlich Uluru heißt und dann noch eine Woche Top End - also Darwin mit dem Litchfield und Kakadu National Park. Ihr dürft gespannt sein :-)



Montag, 23. April 2012
1 Jahr in Australien
Ich habe heute meinen Mietvertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Juhu!!!
Kaum zu glauben, dass schon wieder mehr als 1 Jahr vergangen ist. Dabei habe ich doch - zumindest gefühlt erst gestern - meine Wohnung ausgeräumt, alles in Kisten verstaut und noch viel schlimmer, meine Schuhe aussortieren müssen "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen". Man, ist mir das schwer gefallen. Und letztes Jahr am Gründonnerstag, den 19.04., bin ich nach vielem Suchen und einigen Wohnungsbesichtigungen in meine tolle Wohnung eingezogen.
Ein Jahr ist schon vorbei und noch ein weiteres tolles Jahr steht bevor.

Ich finde, mein 1-jähriges Jubiläum ist ein guter Zeitpunkt das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und mal ein paar Eindrücke aufzuschreiben.

Ich fange erst mal an - typisch deutsch - zu meckern. Nein, also ich meine kleine alltäglische Herausforderungen, denen ich hier begegnet bin.

Australische Herausforderungen:
- Kakerlaken. Leider und absolut souveräne Nummer 1
Als ich eingezogen bin, hab ich irgendwo etwas krabbeln sehen, aber ganz klein und ich dachte, da hat sich halt ein Käfer verirrt. Dann später noch einer. Dann hatte mir jemand von Kakerlaken erzählt. Ich habe erstmal gegoogelt, wie die Viecher aussehen. Hab auch gelesen, dass die die einzigen Lebewesen sind, die wohl uneingeschränkt einen Atomkrieg überlegen würden. Baaah. Ekelhaft. Musste mich erst mal schlau machen, wie man die Tierchen denn vertreiben kann, wenn denen noch nicht mal eine nukleare Explosion etwas anhaben kann. Und ich konnte anfangs gar nicht drüber sprechen. Kakerlaken. Wenn mir das in Deutschland jemand erzählt hätte, hätte ich gleich gedacht "na, da hat wohl jemand ein Hygiene-Problem". Hab mich also überwunden, mich erkundigt und siehe da, Kriechtier-Tod gibts sogar im Supermarkt. Habe mich dann ordentlich bewaffnet. Beim ersten Kauf habe ich mich noch ein bisschen geniert. Aber ich habe mir sagen lassen, dass ein Kakerlaken-Spray in jeden guten Haushalt gehört. Hab mir zusätzlich auch noch ne Kehrschaufel gekauft, damit ich die Dinger bloss nicht anfassen muss.
Ein Erlebnis gab es, kurz nachdem ich eingezogen bin. Da habe ich abends auf der Couch gesessen und ferngesehen und sehe ausm Augenwinkel, dass das irgendwas über den Boden gehuscht ist. Hab mich mit dem Spray im Wohnzimmer fast selbst vergiftet. Aber bei den Viechern hört der Spass echt auf. Dann lieber noch ne Spinne als diese ekelhaften Biester. Zum Glück kam das aber nicht so häufig vor. Und meistens hatte ich "Besuch", wenn es geregnet hat. Die haben wohl nach einem trockenen Plätzchen Ausschau gehalten. Aber nicht mit mir.
Gut, Kakerlaken gibts natürlich nicht nur in Australien, aber hier bin ich das erste Mal in direkten Kontakt getreten. Deshalb gehören Kakerlaken nun auch zu meinen Australien-Erfahrungen dazu.
- Bleiben wir noch einen Moment bei den Tierchen. Da kommt noch eine Nervensäge hinzu. Papageien.
Das Haben wir ja schon ausgiebig diskutiert. Nachdem ich mich das letzte Mal so beschwert habe und mir jemand vorgeschlagen hat, dass ich bei Vollmond mit Vegemite eingeschmiert auf dem Balkon im Federkleid herumhüpfen soll, haben die scheinbar vorsorgleich Reisaus genommen. Danach hab ich nichts mehr gehört oder gesehen. Sind die in den Süden geflogen? Ha, das ist auch so eine Sache, dass manche grunsätzlichen Dinge, die man mal gelernt hat, auf der Südhalbkugel nicht mehr stimmen. In den Wohnungsannoncen hatte ich Nord-Balkon gelesen. Na klar, hier geht die Sonne auch im Osten auf, hält aber eben nicht im Süden sondern im Norden ihren Mittagsschlaf und geht im Westen unter. Also Nord-Balkon. Genau so mit dem "großen Wagen", den man auf der Südhalbkugel vergeblich sucht. Hier gibts eben das Southern Cross und noch n paar andere Sterne (räusper, ich glaube, man merkt, dass meine astronomischen Fähigkeiten stark eingeschränkt sind). Und noch so etwas: In Deutschland immer wahr: Vögel überwintern in südlicheren Gefilden. Ja, und hier? Erstens will die Papagei-Schreihälse sicherlich auch kein anderer haben. Weder im Süden noch sonst irgendwo. Aber wo sollten sie denn südlich von Australien auch hinfliegen? Winter in Tasmanien? Pinguine zählen in der Antarktis? Nee, ich glaube, im Auschluss-Verfahren komme ich zu dem Schluss, dass australische Vögel nicht in den Süden fliegen, sondern in den Norden oder einfach nur im Kreis um mein Haus herum, um mir auf den Keks zu gehen.
- Dann gibts noch eine sagenhafte Erfindung, die es sogar nach Australien geschafft hat. Leider. Der Laubpuster.
Die hirnloseste Erfindung überhaupt. Es würde mich an sich schon interessieren, wer den Laubpuster erfunden hat, aber ich will dieser Person nachträglich überhaupt nicht so viel Bedeutung beimessen, die es wert wäre, größere Anstrengungen über Herkunft und Erfindergeist und möglichem Nutzen für die Menschheit zu unternehmen. Der Laubpuster-Mann hat im Sommer jeden Morgen den ca. 80cm breiten Gehsteg vor meinem Haus am liebsten um 7 Uhr morgens frei gepustet, damit man den wunderschönen grauen Beton ohne auch nur ein störendes Blatt oder Zweiglein bestaunen kann. Natürlich mit einem typisch australischen finish getreu dem Motto "no worries". Von wegen das zur Seite gepustete Laub und die Zweiglein zusammenkehren und auflesen? Warum aufheben, wenn man das über den Tag vom Wind wieder auf den Gehsteig gewehte Laub am nächsten Morgen um 7 einfach wieder ganz elegant zur Seite pusten kann? Irre. Und noch schlimmer. Ich glaube, der Laubpuster-Mann wird auch noch von meiner Miete gezahlt. Aaaaahhhh.
- Ein bisschen rückständig. Technologisch.
Man kann es leider nicht anders sagen. Wir fangen mal klein an. In Australien gibt es Internet. Auch auf dem Handy oder neudeutsch Smartphone. Keiner hat aber gesagt, dass es schnell sein soll. High speed? Nöö. Flatrate? Nöö. Also, ich habe überhaupt kein Problem damit, dass es in Nicht-Metropolen keine super Verbindung gibt, weil sich die Erschließung der Infrastruktur und Ausbau des Netzes bei so wenig Leuten in einer Region natürlich nicht lohnt bzw. viel zu teuer ist. Aber hey. Sydney. 5 Millionen Einwohner! Das ist ne ganze Menge. Das sollte den Mobilfunk-Unternehmen eine super highspeed Netzabdeckung wert sein. Könnte man denken, ist aber nicht so. Wie gesagt, es gibt auch keine Flatrates. Zumindest nicht zu annähernd vernünftigen Preisen. Man schließt also einen Vertrag ab für xx Gigabyte Daten pro Monat. Schnell ist es auch nicht unbedingt. Aber Skypen mit Ton geht immer. Das Bild ist mal mehr oder weniger gut. Das habe ich jetzt nicht erzählt, weil es ein ultra-schlimmes Problem ist, über dass ich jeden Tag stolpere. Sondern wollte nur mal deutlich machen, wie gut und günstig wir in Deutschland im Internet surfen und mobil telefonieren und das fast überall.
- Und noch eine letzte erwähnenswerte Sache, die in Australien nicht unheimlich schlecht ist, aber in Deutschland tatsächlich besser.
Fernsehen. Nicht, dass ich Unmengen davon konsumieren würde. Aber wenn man mal einen Film anschauen will, kommt ungelogen alle 10min Werbung. Dafür nicht so lange. Nur 2-3 Spots, aber grausame sehr amerikanische Werbung. Mädels, ihr könnt das nachfühlen. Wenn man also grad bei Greys Anatonmy anfängt zu schluchzen, schreit einen in der nächsten Sekunde so ein kerniger Holzfällerhemd-Typ ausm Baumakrt an, der sich gerade einen neuen Rasenmäher (oder Laubpuster?) mit 80% Rabatt gekauft hat. Das geht gar nicht. Es gibt nur eine handvoll freie Programme. 4 oder 5 vielleicht und alle restlichen werbe-freien Sender sind Pay TV, wo man wieder ordentlich in die Tasche greifen muss, dafür dass man dann im Monat vielleicht mal 1 oder 2 Filme anschaut. Bin daher auf die DVD gekommen und kucke so gut wie gar kein Fernsehen. Und die ZDF App fürs Handy kann ich sehr empfehlen. ZDF Neo mit den ganzen Dokus.

Das waren ausschweifende, aber letztendlich doch nur 4 Kritikpunkte, wenn man die überhaupt so nennen kann.

Jetzt kommen wir mal zu den australischen Schokoladen-Seiten:
- Australien! Einer der schönsten Flecken auf der Welt. Syndey und Melbourne sind ständig in irgendwelchen Happy Planet Index Listen zu finden. Dazu Kängeruhs, Koalas, Sonne, Strände, Surfen, Schnorcheln, Korallenriffe usw. Was will man mehr?
- Wetter: Gut, das könnte in diesem Jahr ein Minus-Punkt sein, weil es ja praktisch keinen Sommer gegeben hat. Der ist ins Wasser gefallen. Haha! Nein, das ist nicht lustig. Regen nervt noch mehr als die Papageien. Aber gut, man nehme hin, was man nicht ändern kann. Aber normalerweise ist das Wetter super. Zumindest wenn man dem glaubt, was einem die Australier (Aussies) so erzählen. Und um schon ein bisschen vorweg zu greifen. Ich war ja 2 Wochen lang an der Westküste unterwegs und das Wetter war traumhaft. Trockene 35 Grad. Jeden Tag. Sonne satt und manchmal herrliche Wolkentürme.
- Das führt gleich zum nächsten Punkt: Zunächst von eher unscheinbarer Bedeutung, aber doch nicht zu vernachlässigen: Keine Winterreifen. Traumhaft. Winterreifen braucht man ja bei Temperaturen unter 7 Grad. Und Sydney´s Tiefstwerte sind 7 Grad. Vielleicht mal 6. Also keine Winterreifen. Kein Scheiben kratzen. Gut, auch kein mit angezogener Handbremse in die Parklücke rein rutschen, aber dafür keine anfrierenden Hände am Lenkrad.
- Noch eine letzte meteorologische Anmerkung, die für mich ungeheuer wichtig ist: In Australien kann man fast das ganze Jahr über sockenlos sein. Erst hier spüre ich meine steigende Aversion gegen Socken und die tiefgreifende Wertschätzung von Flip Flops bei jeder Gelegenheit bzw einfach barfuss laufen. Ich bin noch nicht völlig australisch, weil die Australier auch barfuss in den Supermarkt gehen. Soweit bin ich noch nicht. Noch nicht voll integriert, aber auf dem besten Wege dahin.
- Jedes Wochenende ist wie ein Kurz-Urlaub. Man braucht nur eine Stunde zu fahren, dann ist man an den tollsten Stränden. Noch ein bisschen weiter in den Blue Mountains zum wandern oder probiert einen kühlen Sauvignon Blanc in der Hunter Valley Weinregion oder verreist ein bisschen weiter weg. Byron Bay als völlig entspanntes Strand-Städtchen oder Schnorcheln am Great Barrier Reef und und und. Der Freizeit- und Erholungs-Wert ist absolut unerschöpflich. Das fängt beim Freitags-nach der Arbeit-Feierabend-Bier in der Kneipe an und geht beim Samstag morgendlichen Blick aus dem Fenster und der anschliessenden Fahrt zum Strand weiter. Einfach herrlich.
- Meine Wohnung ist absolut traumhaft. Ich liebe meinen Balkon. Wenn es nicht regnet (ha!), dann ist Kaffee auf dem Balkon mit der geeigneten Lektüre das absolute Samstag und Sonntagmorgendliche Pflichtprogramm. Der Blick auf die Oper. Das vorbei tuckernde Kreuzfahrtschiff (kann denen mal einer sagen, dass die das blöde Hupen sein lassen sollen, wenn die in den Hafen ein- oder auslaufen? Das machen die nämlich Tag und Nacht. Und die großen Kutter haben ein verdammt lautes Horn.... hehe, Luxusprobleme, ich weiss)
- Essen: Asiatische Küche ist soo lecker und es gibt sooo unzählig viele gute Restaurants. Sushi ist super günstig im Vergleich zu Deutschland. Unheimlich gemütliche Cafés mit leckerem Kaffee, um mittags mit den Mädels zu brunchen.
- Noch zum Thema essen: Obst! Australisches Obst schmeckt soooo lecker. Mangos, Melonen, Avocados, Papaya, Kiwis - alles schmeckt irgendwie besser. Schmeckt nach mehr Sonne. Nach einem besseren Reife-Prozess.
- Lebensstil: Das australische Leben findet draußen statt. Man trifft sich nach der Arbeit im Pub oder zum Abendessen. An jedem Strand gibt es eine Grill-Station, überall Picknick-Möglichkeiten. Die Australier sind Weltmeister was die Picknick-Ausstattung angeht. Stühle, Zelte, Kühlboxen, nicht nur billige Plastik-Becher, sondern es gibt ein ganzes Sortiment an hochkarätigen Wein- und Sektgläsern aus Plastik.
- Bottle Shops: in Australien kann man Alkohol nicht im normalen Supermarkt kaufen, sondern in einen speziellen Bottle Shop, die nur Spirituosen verkaufen. Hört sich im ersten Moment vielleicht umständlich an. Ist es aber nicht. Einen Bottle Shop gibt es überall. Überall. Die haben auch endlich mal normaler Öffnungszeiten. Nein, die machen nicht nachmittags 17.30 Uhr Feierabend. Die haben bis 22 Uhr oder länger geöffnet. Selbst, als ich jetzt an der Westküste unterwegs war, mitten im nirgendwo. Auf das einzige, auf das Verlass war (neben dem roten Staub), ist ein Bottle Shop, der überall zu finden war. Man hat nie eine trockene Kehle.
- Partys: Wenn man zu einer Party einlädt, Grill-Party, Einweihungs-Party, Geburtstag, was auch immer, bringen die Leute selbst ihre Getränke mit. Es wird nicht vom Gastgeber erwartet, dass er alles besorgt und zur Verfügung stellt, was es herrlich unkompliziert macht.
- Und das finale Schmankerl sind die Australier selbst. Unheimlich offene, freundliche, hilfsbereite, entspannte und lebensfrohe Menschen, mit den man leicht ins Gespräch kommt und die zu schätzen wissen, dass sie an einem der schönsten Orte der Welt leben.

Und persönlich freue ich mich natürlich, dass mein English immer besser wird und mein deutscher Akzent immer mehr verschwindet. Na klar, wäre ich am liebsten schon Muttesprachler, aber man braucht ja auch ein bisschen Geduld - ha, ich und Geduld :-)

Kurz um: Ich freue mich schon wahnsinnig auf das nächste Jahr Australien. Es gibt noch so viel zu sehen und zu erleben.

Jetzt habe ich euch ganz schön viel Text zugemutet. Da fehlen Bilder. Ok, jetzt muss ich ne Brücke schlagen zum nächsten Thema, wo ich auch ein paar Bilder einfügen kann... Hmm... ah, ich habs:

Anstatt eine Party zu schmeißen, habe ich mich für ein anderes 1jähriges Jubiläums-Programm entschieden: Einen Segelkurs. Die Überleitung war gar nicht schlecht, was?
Das war ein 2 tägiger Wochenend-Kurs mit einem Skipper und 3 Schülern. Er hat uns die Begriffe bei gebracht, das Boot und die Seile erklärt, die Winde und wie sich die Segel im Wind verhalten, Knoten usw. Alles, was man wissen muss.
Hier mal ein paar Bilder

Skipper zu sein ist blöd. Habe ich an dem Wochenende beschlossen. Ich pack gerne mit an. Segel hoch und runter. An den Winden in Windeseile rumleiern ist auch ok, aber als Skipper muss man immer aufmerksam sein. Kollisionen vermeiden, Verantwortung tragen, Wind beobachten, der Crew sagen, wann sie was machen soll. Anstrengend. Puuuuhhh


Dann lieber so. Faul in der Ecke sitzen. Sich die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen. Immer mal ein Kommando entgegen nehmen. Sich 1 Minute lang an der Winde abmühen, um dann wieder die Ruheposition einzunehmen. Das ist eher mein Ding.


Der Morgen danach. Alles ist ganz still. Die Nebelschwaden hängen noch in der Bucht. Ich bin nachts aus der super engen Kajüte ausgezogen und habe aufm Oberdeck geschlafen. War zwar etwas hart, aber der Schlafsack war warm und mit den ersten Sonnenstrahlen aufzuwachen... hört man selten von mir, aber das war tatsächlich richtig toll.


Kein 3-Wetter-Taft. Die Frisur sitzt nicht. Noch viel zu früh.


Frühsport. Nicht so kalt, wie erst befürchtet, aber erfrischend genug, um von einer zur nächsten Sekunde total wach zu sein:


Anschliessend Frühstück mit einem etwas anderen Toaster


Insgesamt hat es total viel Spass gemacht. Wir hatten leider zu wenig Wind, aber was solls. Wir haben trotzdem einige Drehungen und Wende-Manöver absolviert und sind Sonntagsnachmittags gemütlich in den Hafen zurück gekehrt und schön müde, nach so viel Sauerstoff, ungefähr ein Stündchen nach Sydney zurückgefahren.

Ja, und am nächsten Tag, als Montagmorgens begann dann mein Westküsten-Abenteuer.
Ein absolut einmaliger, unvergesslicher, traumhaft schöner Urlaub, von dem ich bald berichten werde.

Seid gespannt. Es kommen viele viele Bilder. Unheimlich viele Bilder und ich bin schon dabei alles hochzuladen. Es dauert also hoffentlich nicht allzu lange.

Bis bald